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Am Montag wurden die Bauarbeiten für den neuen Kinderlift auf dem Grenchenberg mit dem Spatenstich in Angriff genommen. Bis Mitte Oktober soll der neue Tellerlift betriebsbereit sein.
Am Montag war es soweit: Wie vorgesehen begannen die Bauarbeiten für den neuen Kinderlift, der gleichzeitig auch als «Zubringer» für den grossen Bügellift dienen soll, mit dem obligaten Spatenstich.
Die Bewilligung für den neuen Lift erhielt die Skilift AG wie erwartet Ende März. Man hatte zuvor noch einige Auflagen zu erfüllen: So müssen beispielsweise unter den Betonfundamenten undurchlässige Matten verlegt werden, damit nichts in den Boden versickern kann. Baumaschinen müssen nachts aus dem Gelände gefahren werden. Auch hatte Kreisförsterin Daniela Gurtner die Bewilligung für die Unterschreitung des Waldabstands erteilt.
In der Folge wurden die ersten Vorbereitungen getroffen, die eigentlichen Bauarbeiten beginnen in diesen Tagen. Christoph Rauber, VR-Präsident der Skilift Grenchenberg AG erklärt auf Anfrage, dass man bis Ende Juni mit den Tiefbauarbeiten fertig sein sollte. Konkret heisst das, dass die Aushubarbeiten und die Fundamente für die vier Masten und das neue Kassenhäuschen bis dann fertiggestellt sind.
Mit den Arbeiten beauftragt wurden regionale Firmen: Panaiia Crausaz ist verantwortlich für die Aushubarbeiten, Berger Bau Grenchen wird die Betonfundamente giessen. Die Ausschreibung wurde im Einladungsverfahren durchgeführt.
Sind die Fundamente gefestigt, wird eine auf Skilifte und Bergbahnen spezialisierte Firma, die Garaventa AG, die Masten stellen. Die rund sieben Meter hohen Stahlkonstruktionen werden mittels Helikopter an die richtigen Positionen gebracht.
In einer zweiten Phase werden Lernende von Holzbau Schweiz das neue Kassenhäuschen, das unmittelbar hinter der Sternwarte oberhalb der Strasse zu stehen kommt, innerhalb eines überbetrieblichen Lehrlingsprojekts erstellen. «Was uns besonders freut: Das Holz stammt aus dem Grenchner Wald und wurde uns von der Bürgergemeinde Grenchen gespendet», sagt Rauber. Die Baumstämme wurden bereits an die Schreinerei Ingold in Lüterswil geliefert, wo die Bretter gesägt und getrocknet werden.
Ein weiteres Lehrlingsprojekt betrifft die ganze Elektrifizierung des Häuschens, das in Zusammenarbeit mit Schär Elektrische Anlagen AG in Selzach durchgeführt wird. Die Montage des Kassenhäuschens soll im September erfolgen. In der ersten Hälfte Oktober soll bereits die technische Abnahme des neuen Lifts erfolgen.
Die Konzession für den alten Borer-Kinderlift war abgelaufen und konnte aufgrund der verschärften Sicherheitsbestimmungen nicht mehr verlängert werden. Will man aber den Grenchenberg für Anfänger und Skiclubs attraktiv erhalten, ist ein Ersatz unumgänglich, darin war man sich schon letztes Jahr einig: Der Gemeinderat hatte bereits vor einem Jahr einen Bruttokredit von 575000 Franken für einen neuen Lift bewilligt (wir berichteten). Der alte Lift, der sich in Besitz der Stadt befand, wurde inzwischen abgebaut. Rauber hat die Idee, dass eventuell der Zivilschutz die verbliebenen Fundamente entfernen könnte.
Mit 295'000 Franken Nettobeitrag trägt die Stadt Grenchen den grössten Teil der Kosten. Die Gemeinden Bettlach, Selzach und die Berner Gemeinde Lengnau, deren Ski- und Sportclub auf dem Berg eine Hütte betreibt, beteiligen sich mit je 15'000 Franken. Die Bürgergemeinde der Stadt Grenchen steuert 25'000 Franken bei. Weitere Hauptsponsoren: die SWG, die Raiffeisenbank Wandfluh sowie einige private Gönner und Sponsoren. Dazu kommt ein Legat des verstorbenen Altregierungsrats Walter Bürgi.
Ende Februar dieses Jahres sprach der Regierungsrat der Skilift AG einen maximalen Betrag von 100'000 Franken an den neuen Lift zu. So sind rund 90% der Finanzierung gesichert. Weitere Sponsoren werden laut Rauber noch gesucht: Interessierte können beispielsweise Sponsor für die Tellerli werden, mit denen künftig die Skifahrer auf den Berg geschleppt werden.
Die Piste mit einer Beschneiungsanlage zu versehen, kommt für Rauber nicht in Frage: «Nebst dem Problem, woher das Wasser dafür kommen sollte, wäre das viel zu teuer. Wir hatten in den letzten 30 Jahren nur gerade zwei Winter ohne Schnee, in denen die Skisaison buchstäblich ins Wasser fiel.»