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Die diesjährige Track Cycling Challenge holte Weltklasse-Athleten in die Stadt Grenchen.
Der emotionale Höhepunkt an der zweitägigen Track Cycling Challenge im Tissot Velodrome geschah gegen Schluss: Im Madison, einem Punktefahren für Zweier-Teams, setzten nämlich die jungen Schweizer ein Ausrufezeichen. Gegen starke Konkurrenz aus dem Ausland und aus dem eigenen Lager griffen Nico Selenati und der Wiedlisbacher Gino Mäder beherzt an.
Angefeuert von einer prächtigen Zuschauerkulisse gelang ihnen zusammen mit Marc Hirschi und Reto Müller der entscheidende Rundengewinn. Schliesslich siegten Mäder/Selenati in dieser prestigeträchtigen Disziplin vor ihren Landsleuten. Dem 19-jährigen Marc Hirschi, dem wohl grössten Schweizer Radtalent, gelang zudem ein Sieg im Ausscheidungsrennen der Kategorie U-23.
Bei diesem Event der höchsten Kategorie des Weltradsportverbandes kamen die gut 1800 Zuschauenden in den Genuss von hochkarätigem Sport. Taktische Finessen, fesselnde Verfolgungen, atemberaubende Sprints sind nur einige der Ingredienzen, die diese Sportart so spektakulär machen. Dazu können die Protagonisten hautnah erlebt werden, Begegnungen mit ihnen sind möglich.
Traditionell stark präsentierten sich die britischen Vertreter, allen voran Emily Kay und Ethan Hayter, die jeweils mehrere Spitzenplätze herausfuhren. Exquisit war das Feld aber vor allem in den Sprintdisziplinen. Bei den Herren lautet das Motto: «Vive la France». Der 21-järhige amtierende Europameister Sébastien Vigier siegte sowohl im Keirin als auch im Sprint.
Dabei düpierte er mit einer ungemeinen Souplesse unter anderem die beiden Altmeister Michaël D’Almeida (2-facher Weltmeister) sowie Grégory Baugé (9-facher Weltmeister und 3-facher Medaillengewinner an Olympia). Bei den Damen tat es ihm Miriam Welte aus Deutschland gleich, die ebenfalls bereits an Olympia und an Weltmeisterschaften zu Titelehren kam.
Zurück zu den Schweizern: Aline Seitz konnte das Scratch-Rennen der Damen für sich entscheiden und wurde in der Madison zusammen mit Partnerin Léna Mettraux hervorragende Dritte. Andrea Waldis holte sich im Punkterennen einen feinen dritten Platz und klassierte sich in der Vielseitigkeitsprüfung Omnium auf Rang vier.
Die gleiche Klassierung in dieser Disziplin erfuhr sich Tristan Marguez, wobei ihm das Kunststück gelang, den finalen Sprint zu gewinnen. Cyrille Thièry seinerseits musste im Punktefahren erst ganz zum Schluss dem etwas stärkeren Kanadier Jay Lamoureux den Sieg überlassen. Der junge Schweizer Bahnvierer (Reto Müller, Gino Mäder, Stefan Bissegger, Valère Thiébaud) lag lange auf Bronzekurs, ehe er gegen Ende der vier Kilometer sichtlich Mühe bekundete und die Kanadier an sich vorbeiziehen lassen musste.
Auch diesmal beehrten wieder diverse Prominente den Anlass, vorwiegend aus Sportlerkreisen. Stefan Küng kehrte an die Stätte seines EM-Triumphes in der Verfolgung zurück, Paralympics-Seriensieger Heinz Frei machte seine Aufwartung, ebenso Trainerlegende Jean-Pierre Egger (Werner Günthör, Valerie Adams), und auch der wohl bekannteste Grenchner «Schnurri», Sascha Ruefer, folgte der Einladung der Stadt.
Zufrieden zeigte sich denn auch Geschäftsführer Peter Wirz: «Besonders gefreut haben uns die zahlreichen Komplimente seitens der Trainer und Teamchefs.» Für das kommende Jahr mit dem 5-Jahr-Jubiläum des Velodromes habe man einige Überraschungen bereit, schaute er bereits vorwärts.
Vollständige Ranglisten: tissotvelodrome.ch