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Die Versammlung der Bürgergemeinde Grenchen genehmigt sowohl die Rechnung und nimmt Kenntnis vom Solarstromprojekt. Die Bürgergemeinde will mit der SWG auf den Dächern der Berghöfe eine Solaranlage installieren.
«Für die Bürgergemeinde Grenchen ist die Förderung von erneuerbaren und alternativen Energien kein Fremdwort», sagte Bürgerpräsident Franz Schilt an der Bürgergemeindeversammlung. Man scheut sich nicht, an verschiedenen Projekten und Ideen zu partizipieren. Schilt dankte dem Einwohnergemeinderat für dessen Beschluss, im Wärmeverbund Zentrum eine Holzschnitzelheizung einzurichten, wobei die Bürgergemeinde als Holzlieferant berücksichtigt wird. Und bereits nimmt die Bürgergemeinde gemeinsam mit der SWG das nächste nachhaltige Projekt in Angriff: Auf den Dächern der Berghöfe sollen Solarstromanlagen (Photovoltaik) installiert werden.
Nutzbringende Anlage
Die Idee geht von der SWG aus, welche mit dem Berg grosse Pläne hat; so sind bekanntlich auch die Resultate der Umweltverträglichkeitsprüfung der geplanten Windenergie-Anlage in Bezug auf die Vogel- und Fledermauswelt noch in Abklärung. «Erste Berechnungen haben gezeigt, dass die Installation von Solarpanels auf den Hofdächern aus energietechnischer Sicht durchaus nutzbringend wäre», erklärt SWG-Geschäftsleiter Per Just auf Nachfrage. Die Schieflage der Dächer sei sehr geeignet für Solarpanels, zudem sei es logisch, dass die Sonne auf dem Berg stärker und länger scheint. Gemäss Bürgerpräsident Schilt muss jetzt unter anderem noch abgeklärt werden, ob die Tragfähigkeit der Dächer gegeben ist.
Noch diesen Monat wird der Bürgerrat dann darüber entscheiden, ob er das Projekt der Solarstromanlage auf den Berghofdächern unterstützt und damit auch beschliessen, dass die Bürgergemeinde die Dächer als Eigentümerin an die SWG vermieten wird. «Das Projekt sollte recht schnell in Angriff genommen werden», sagt Franz Schilt, «damit auch früh der Antrag auf die notwendige kostendeckende Einspeisevergütung durch den Bund beantragt werden kann.»
Rechnung 2010 mit Glanzresultat
Franz Schilt konnte den 55 Besuchern ein Spitzenresultat für die Rechnung 2010 verkünden. Sie schliesst bei Ausgabe von (rund) 947 100 Franken und Einnahmen 957 600 Franken mit einem Überschuss von 10 500 Franken ab. Der Cashflow erreicht mit 363 169 Franken ein Rekordniveau. Total investierte die Bürgergemeinde Grenchen netto 317 072 Franken. Zusätzliche Abschreibungen wurden getätigt im Bereich Kulturland (28 000 Franken), in der Liegenschaft Girard (50 000 Franken) und im Stierenberg (34 000 Franken). Die drei Berghöfe verursachten insgesamt einen Aufwandüberschuss von 110 000 Franken. Mehreinnahmen von 46 000 Franken brachten die Einbürgerungsgebühren ein.
Hingegen lieferte der Steinbruch Firsi nur die Minimaleinnahmen von 86 080 Franken. Die Rechnung der «Volkswirtschaft» schliesst mit Einnahmen von 1 005 900 Franken und Ausgaben von 971 000 Franken. Wesentlich am guten Resultat beteiligt sind die Kantonsbeiträge an das Schutzwaldprojekt sowie kantonale Abgeltungen für allgemeine Leistungen, die Sanierung der Waldwege und allgemeine Förderprogramme.
Fast eine Stunde dauerte an der Bürgergemeindeversammlung das Prozedere der Einbürgerungen. 26 Neubürger konnten die Bürgerurkunden in Empfang nehmen. Verwalter Renato Müller erläuterte eingehend die eingereichten 21 Gesuche für 42 Personen aus acht Staaten (Serben: 14, Kosovo: 11, Türkei 5, Sri Lanka 4, Deutschland und Italien je 3, Mazedonien: 2). Einige wenige Gesuche gaben schon zuvor im Bürgerrat Anlass zu Diskussionen, zwei wurden nur mit Stichentscheid des Präsidenten gutgeheissen. Stein des Anstosses sind immer wieder Gesuche, bei denen die Mutter mangels Sprachkenntnissen nicht eingebürgert werden kann. Mit gemischten Gefühlen nahm ein Teil Anwesenden zur Kenntnis, dass die solothurnische Kantonsverwaltung bei Rekursen immer wieder in Zweifelsfällen allzu legalistisch entscheidet. So verkomme das Aufnahmeprozedere zur Farce, wurde gesagt. Bürgerpräsident Franz Schilt: «Einbürgerungen sind zum Massenartikel verkommen. Die Bürger haben seit dem erleichterten Einbürgerungsverfahren nicht mehr viel dazu zu sagen.» (gvg/fup)
Förster Patrick Mosimann zeigte sich froh darüber, dass die Holzpreise endlich angezogen haben. Der Verkauf von Nadelstammholz brachte 242 636 Franken ein (105 000 Franken mehr gegenüber Budget), der von Laubindustrieholz 87 294 Franken (24 000 Franken mehr). Hingegen sind selbst schöne Buchenstämme wenig gefragt: nur 7500 Franken statt der budgetierten 22 000 Franken gingen ein. Für die Öffentlichkeit erbrachte die Forstwirtschaft Leistungen im Wert von rund 50 000 Franken. Die Investitionsrechnung schliesslich weist Ausgaben von 317 000 Franken aus, für den Ersatz der Fenster und die Erneuerung der Küche im «Stierenberg» und für den Ersatz der Fenster und einen neuen Kochherd im Obergrenchenberg.