Reaktion
Skilift schliessen? Sicher nicht!

«Bergvertreter» kritisieren Vorschläge der Freizeitnutzungsstudie, gemäss der man den Skilift auf dem Grenchenberg einstellen und die Bergstrasse für den Individualverkehr sperren soll.

Patrick Furrer
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Soll der Skilift auf dem Grenchenberg wirklich ausgedient haben? zvg

Soll der Skilift auf dem Grenchenberg wirklich ausgedient haben? zvg

Solothurner Zeitung

Die provokativen Vorschläge aus der Freizeitnutzungsstudie Grenchenberg-Weissenstein-Balmberg kommen nicht überall gut an. Kein Wunder, wird in der von Region Solothurn Tourismus in Auftrag gegebenen Studie empfohlen, dass man den Skilift auf dem Grenchenberg einstellen und die Bergstrasse für den Individualverkehr sperren soll.

Grundsätzlich sollen die Teilregionen enger zusammenarbeiten (siehe gestrige Ausgabe). Die Studie basiert auch auf rund 30 Interviews mit Vertretern von Tourismus, Gemeinden, Politik und Verbänden. Einige der befragten Vertreter aus Grenchen fühlen sich vom Ergebnis aber überrumpelt. «Eine übergreifende Zusammenarbeit ist zwar eine gute Idee, aber über die Detailpunkte muss noch diskutiert werden», sagt Christoph Siegrist, Präsident Grenchen Tourismus, stellvertretend. Einer Schliessung des Skilifts etwa habe man «in keinster Weise zugestimmt».

Gemeinsame Eingabe machen

In die Interviews der Studie einbezogen wurden aus der Stadt Grenchen der Tourismusverband, die Skilift AG, die Bürgergemeinde, die Bergpächter, das Standortmarketing, der Flughafen, der Busbetrieb und die Repla. Gemäss Siegrist werden die Befragten nun eine gemeinsame Eingabe bei den Studienverfassern machen, in der sie ihre Einwände klar darlegen. Dies ist noch bis zum 3. Juni möglich, der bereinigte Masterplan geht danach in die Vernehmlassung.

Die Tendenz stehe fest: Der Skilift darf nicht geschlossen, die Bergstrasse für Autos nicht generell gesperrt werden. Ausserdem will man den Vorschlag, das Übernachtungsangebot nicht mehr auszubauen, kritisch hinterfragen.

Franz Schilt, Präsident der Bürgergemeinde, bestätigt: «Der Skilift muss kurz- wie auch mittelfristig weiterbetrieben werden.» Ein grosses Fragezeichen stellt er hinter die Tatsache, dass die Studienverfasser zwar die Skilifte auf dem Grenchenberg einstellen, dafür aber das Skiangebot auf dem tiefer gelegenen Balmberg ausbauen möchten.

Und für den Verkehr habe man mit den temporären Sperrungen bereits eine geeignete Lösung. «Ein generelles Fahrverbot für den Individualverkehr wäre eine überflüssige Einschränkung.» Kritisch betrachtet die Studie auch Adrian Cslovjecsek von der Skilift Grenchenberg AG. «Eine Studie soll die Diskussion fördern, aber nicht die Detailfragen klären.» Eine Aufhebung der Skilifte komme vorläufig nicht infrage.

Für Tourismuschef Christoph Siegrist ist indes klar, dass sich auch die Grenchner Vertreter nicht in allen Punkten hundertprozentig einig sein werden. «Aber wir wollen als gemeinsame Stimme auftreten», erklärt er. Kommende Woche bereits sollen an einer Sitzung die konkreten Kritikpunkte erarbeitet werden.