Wird nicht sechsmal wöchentlich trainiert, verliert man Gefühl für das Wasser. Das wissen die beiden Grenchner Sportler Valeria Lavieri und Jorge Dörig.
Es ist wohl der beliebteste Sport im Sommer. Ob allein oder in der Familie, ob gross oder klein – fast jeden verschlägt es in der heissen Jahreszeit in die Badi oder an eines der Gewässer, um sich abzukühlen und zu schwimmen – insofern, wie wir dieses Jahr zu spüren bekamen, das Wetter stimmt. Dann verbringt man einen schönen Nachmittag beieinander und geniesst die kitzelnden Sonnenstrahlen.
Wer jedoch mehr als «nur» den Plausch erleben und mit dem Schwimmen sportlich höher hinaus will, der muss hart trainieren. «Trainiert man nicht sechs Mal die Woche, verliert man das Gefühl über das Wasser», erklärt Valeria Lavieri, die zusammen mit Jorge Dörig zur Elitemannschaft von «Swim Regio Solothurn» gehört. Beide sind Mitglieder beim Schwimmverein Blue Star Grenchen-Bettlach. «Anders als beim Landsport sollte man deshalb eigentlich kein Training verpassen», fügt Lavieri hinzu. Sie schwimmt seit 2007 (Disziplin Brust), er seit 2005 (Disziplin Delfin). Beide haben den Sport durch einen Kurs entdeckt.
Bequem muss es sein
Lavieri erzählt etwas über die Badekappe und die Schwimmbrille. «Die Brille ist als Schutz gedacht und dafür, dass man überhaupt etwas sehen kann», erklärt sie. «Es gibt aber keine speziellen Brillenformen, man muss einfach die wählen, die sich bequem anfühlt. Rückenschwimmer tragen Brillen mit verspiegeltem Glas, damit sie die Sonne nicht blendet.» Auch Badekappen gäbe es keine speziellen, sie verhindern, dass die eigenen langen Haare behindern. Variationen seien lediglich dazu gedacht, dass der Schwimmer oder die Schwimmerin das Stück wählen kann, mit dem er oder sie sich wohl fühlt. «Bei Wettkämpfen tragen wir die Badekappen des Vereins, die zeigen, zu welchem Team wir gehören», schliesst die Bettlacherin.
Warum braucht es so viele verschiedene Minigolf-Bälle? Was ist das Besondere dieses Fussballschuhs? Oder dieses Tennis-Rackets? In der Stadt ist Sport ein Thema geworden. Mit dem Bau des Velodrome vor einem Jahr, dem vorgesehenen Ausbau des Leichtathletikstadions, einer BMX-Piste oder eines neuen Strassenhockey-Platzes sowie diversen bestehenden Anlagen will sich Grenchen vermehrt als Sportstadt profilieren. Wir stellen verschiedene in der Stadt ausgeübte Sportarten vor, anhand von Sportlerinnen und Sportlern, die ihre Sportgeräte oder Ausrüstungsgegenstände erklären. (rrg)
Dörig zeigt das Paddle vor. Verbunden mit dem Schwimmsport sein liebster Gegenstand. «Es gibt viele verschiedene Objekte, die wir im Training verwenden, das Paddle ist eines davon», erläutert er. Auch von den Paddles gäbe es viele verschiedene Variationen, je nachdem, was man genau trainieren möchte. «Paddles sind wie Flossen, die man an den Händen trägt. Damit kann man mehr Wasser wegstossen und kommt dadurch schneller voran. Man verfeinert seine Technik und stärkt seine Kraft.»
Dörig wohnt in Grenchen. Wie auch Lavieri ist er Schüler der Kanti Solothurn mit Schwerpunkt Wirtschaft. «Die Schule und das Schwimmen nehmen den grössten Teil unseres Alltags ein, viel Zeit für anderes haben wir nicht», sagt Dörig. Eine Trainingseinheit dauere zwischen eineinhalb bis zweieinhalb Stunden. Im Sommer trainiere man normalerweise in der Badi in Grenchen oder in der Badi Gerlafingen. Im Winter vornehmlich in der Schwimmhalle in Solothurn. Pro Woche fände jedoch ein Training an Land statt: dasjenige im Kraftraum.
Im Juli Schweizer Meisterschaft
Lavieri begeistert beim Schwimmen das Team und das Gefühl im Wasser zu sein. «Es ist ganz anders als der Landsport.» Dörig schätzt hingegen, dass man mit dem ganzen Körper arbeiten muss, was seiner Meinung nach auch ein Unterschied sei zu Sportarten, bei denen man den Boden unter den Füssen habe.
Im vergangenen Juli nahmen die beiden an der Nachwuchsmeisterschaft und den Schweizer Meisterschaften teil. Lavieri schaffte bei der Nachwuchsmeisterschaft den dritten Platz in ihrer Disziplin, Dörig ist bei verschiedenen Disziplinen mitgeschwommen und war jeweils unter den besten elf.
In Grenchen ist der Schwimmsport verwurzelt. Zum einen im «Swim Regio Solothurn», in welchem sich die Clubs Solothurn, Grenchen und Gerlafingen zusammenschliessen. Zum anderen im Schwimmverein Blue Star Grenchen-Bettlach, der Trainingsmöglichkeiten schafft und Schwimmanfänger schult und fördert.