Am Samstag findet das erste Heimspiel der Saison statt. Frédéric Falbriard und Silvio Ferrari gehören zu den treusten Fans des FC Grenchen.
Der FC Grenchen 15 ist ordentlich in die Saison gestartet. Der Aufsteiger hatte in der 2. Liga interregional gleich zwei Auswärtsspiele zu absolvieren. Ein Sieg in Zofingen und eine unglückliche Niederlage in Schöftland zeigt, dass man in der starken Gruppe 5 durchaus mithalten kann. Am Samstag präsentiert sich die Mannschaft von Mirko Recchiuti gegen Freienbach nun zum ersten Mal dem heimischen Publikum (17.00 Uhr). Die beiden «Urgesteine» Silvio Ferrari (Jahrgang 1933) und Frédéric Falbriard (Jahrgang 1937) freuen sich auf diese Begegnung.
Beide haben das FCG-Gen im Blut, haben Höhen und Tiefen des Vereins miterlebt. Sie durchliefen die Juniorenabteilung und spielten in den höheren Amateur-Ligen. Dazu haben sie jahrzehntelang im Vorstand mitgearbeitet und den FCG auch im nationalen Verband vertreten. Wenn immer möglich verfolgen sie die Spiele der ersten Mannschaft noch heute vor Ort.
Silvio Ferrari gibt sich optimistisch: «Ich glaube an die Mannschaft, ein Platz im Mittelfeld scheint mir realistisch.» Ähnlich sieht es Frédéric Falbriard: «Wenn es noch besser kommt, nehmen wir das natürlich gerne.» Er hat den Auftritt des Teams in Zofingen miterlebt und war durchaus angetan: «Wir haben nahtlos an die letzte Saison angeknüpft, obwohl das Niveau spürbar höher ist. Die Spieler verfügen allesamt über ein fundiertes technisches Können. Dazu agierte die Mannschaft aggressiv und dennoch diszipliniert.»
Lobende Worte finden die beiden auch für Trainer Mirko Recchiuti: «Er hat es verstanden, junge Spieler, die charakterlich gefestigt sind, zu einer Einheit zu formen.» Das Benehmen auf wie neben dem Platz sei untadelig. Hilfreich sei für die erste Mannschaft auch die Tatsache, dass in der Klubführung Ruhe eingekehrt sei. Tatsächlich hört man kaum etwas, oder dann nur Gutes: Denn neben dem Regionalmeistertitel und dem Fairnesspreis heimste der FCG15 für die abgelaufene Saison auch noch die Auszeichnung für die «beste Vereinsleistung» ein.
Ist also gar ein Anknüpfen an glorreiche Nationalliga-Zeiten denkbar? «Wohl kaum. Dazu fehlen einfach die finanziellen Mittel», sind sich Silvio Ferrari und Frédéric Falbriard einig. Ein Platz in der 1. Liga sei aber mittelfristig nicht unrealistisch.
Apropos frühere Zeiten: Die beiden waren in der wohl schwärzesten Stunde des FC Grenchen, als man 1995 die Lizenz für die NLB nicht mehr erhielt, in einer schwierigen Position. Silvio Ferrari war Finanzchef der Nationalliga und Frédéric Falbriard Mitglied der Lizenzkommission. Beide traten natürlich damals in den Ausstand.
Tempi passati. Sie hielten danach dem FCG die Treue und besuchten auch dann noch die Spiele, als es lauter Niederlagen hagelte. Als Segen betrachten sie die 2015 erfolgte Fusion mit Wacker und danach mit Fulgor. «Nun stellt der Verein über 30 Mannschaften, vornehmlich im Juniorenbereich. Viele Leute engagieren sich mit Herzblut, um den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten. Manchmal scheint mir, dass dies ein bisschen zu wenig gewürdigt wird», erklärt Frédéric Falbriard. Er trainiert übrigens immer noch einmal die Woche mit den Super-Veteranen, ein Fussballplausch, dem bis vor einem Jahr auch Silvio Ferrari noch frönte.
Nun werden sie am Samstag dem FCG 15 die Daumen drücken. «Ich hoffe, dass das Stadion Brühl wieder ein sozialer Treffpunkt wird. Ein Heimspiel der ersten Mannschaft ist nämlich ein preiswertes Vergnügen», bemerkt Silvio Ferrari.
Samstag, 24. August, 17.00 Uhr, Stadion Brühl. Meisterschaft 2, Liga Interregional FC Grenchen 15 – FC Freienbach.