Oberwil
Sichlete glich dieses Jahr einem Bienenhaus

Das Erntedankfest in Oberwil war 2017 der Honigsammlerin gewidmet.

Margrit Renfer
Drucken
Geselliges Zusammensein im Festzelt
17 Bilder
Die Ausstellung wird gut besucht
Des einen Freud, des anderen Leid
Die Besucher schauen sich ein Video an
An der Ausstellung wird über Bienen diskutiert und informiert
Das selbstgebackene Brot ist beliebt
Imkerin Noemi Schwab.
Wie sieht der Eingang eines Bienenhauses aus_
Waffeln nach Grossmutters Art
Robert Gassmann stellt seine Wildbienen-Hotels aus
Sichlete Oberwil 2017
Glücksseckli-Fischen

Geselliges Zusammensein im Festzelt

Hanspeter Bärtschi

Die zweitägige Sichlete in Oberwil gehört zum immateriellen Kulturerbe der Unesco. Für die Oberwiler, den Männer- und Gemischtchor, ist dies Ehre und Verpflichtung zugleich. Dieses Jahr fand sich das Thema einmal mehr im eigenen Dorf.

Die erste gelernte Berufsimkerin, Isabelle Bandi, ist in Oberwil aufgewachsen. Zwei junge Imkerinnen aus Oberwil, Noemi Schwab und Christa Hugi, besuchen im Moment den Grundkurs zur Imker-Ausbildung und betreuen bereits ihre eigenen Bienenvölker. Während Isabelle Bandi über Bienenprodukte und Apitherapie informierte, gewährten die jungen Imkerinnen einen Einblick in die Arbeiten durchs Jahr mit den Honigbienen. Mit der Wanderausstellung der Bienenverbände wurden viele Fragen zur Bienenhaltung und dem Naturwunder Biene anschaulich dargestellt.

Als besonderer Imker war ein Korbimker zu Gast und mit Manuela Schwab gab eine versierte Kennerin ihr Wissen über Wildbienen und Hummeln weiter. Schliesslich waren vom Fachgeschäft für Imkereibedarf aus Pieterlen die nötigen Gerätschaften zu kaufen, und die ausgewiesenen Kuchenbäckerinnen warteten mit feinem Bienenstich auf.

Arbeit mit Bienen

Zum Abschluss ihres 3. Landwirtschaftslehrjahres erhielt Noemi Schwab vom Lehrmeister und dessen Vater einen Bienenschwarm samt Bienenkasten. Sie hatte als Wahlfach in der Berufsschule die Bienenhaltung gewählt. Heute betreut Noemi Schwab ihre vier Bienenvölker zu Hause im Wilhof in Oberwil und ein Volk auf dem Hof bei ihrem Arbeitgeber in Bätterkinden.

Dort glaubte sie an eine grosse Rapshonigernte, und dann war es zu trocken. «Ich habe Freude an der Arbeit mit der Natur, draussen und mit Tieren» sagt Noemi Schwab. Bei den Bienen staune sie immer wieder, wie jede einzelne genau wisse, was sie zu tun habe und dass sie eigentlich sehr wenig beein-flussen könne. Sie hat von ihrem ersten Bienenvolk «Ableger» gemacht und damit neue Völker gezogen.

Die Arbeit mit den Bienen im Jahresablauf sei nicht zu unterschätzen. Aufsetzen, überwachen, Wachs einschmelzen, putzen, füttern, kommt alles zur Honigernte, wenn es dann Honig gibt. Manchmal fange ihr auch die Mutter Schwärme ein, wenn sie bei der Arbeit sei und nicht wegkönne. Und wenn die Bienen einen aggressiven Tag hätten, könne es mühsam werden.

Die junge Imkerin, die demnächst den Grundkurs zur Bienenhaltung abschliesst, ist fasziniert von ihrem Hobby, obwohl sie allergisch auf Bienenstiche ist. «Ich schütze mich mit dem Schleier, zwei paar dicken Hosen und dem Notfallset», sagt Noemi Schwab überzeugt. Denn wenn sie selber nicht nervös sei, seien auch die Bienen ruhig. Sie hat sich bereits mit vielen Gerätschaften für die nicht billige Bienenhaltung eingerichtet und hofft, möglichst viele Jahre zu imkern.