Startseite
Solothurn
Grenchen
Das Seniorennetzwerk Lengnau lud zum Rundgang im Dorf mit Blick in die Vergangenheit und Zukunft.
Von der Heilquelle im Gasthof Bären bis zum Wolllädeli, das gleichzeitig Tabakladen war, erzählte Hans A. Renfer Wissenswertes und Anekdoten über das Dorf im Wandel der Zeit. Eingeladen hatte das Seniorennetzwerk Lengnau, und es kam eine Gruppe interessierter älterer und jüngerer Dorfbewohner. Hans A. Renfer ist in Lengnau aufgewachsen, ist Jurist und hat unter anderem auch am Buch «Lengnau wie es früher war» mitgearbeitet.
Er zeigte, wie die Lehrer während seiner Schulzeit die damalige Allee vor dem Schulhaus auf und ab patrouillierten und dass es absolut verboten war, im Schädeli-Lädeli in der Pause Schleckzeug zu kaufen. Er erzählt die Geschichte vom Jungen, der eine ganze Zwanzigernote in Mohrenköpfe umwandelte, anstatt Blumen für den Friedhof zu kaufen, und vieles mehr – auch über die jeweiligen Bewohner der Häuser.
Dazu kommen Jahreszahlen von 997 bis heute, erklärt die Mansarden-Walmdächer und dass im Kino im Zentrum von Lengnau Filme liefen, die im benachbarten Kanton Solothurn verboten waren. Wer war noch dabei, als Radio- und Velo-Baumann, die auch Bernina-Nähmaschinen verkauften, jeweils die Fussballspiele im Schaufenster mit Lautsprechern draussen übertrugen und sich davor eine Menschentraube bildete. Im gleichen Haus in der Begegnungszone gibt es heute in der Pizzeria jeweils ein Public Viewing. Vier Konsum- und viele andere Läden gab es lange Zeit im Dorf. Eine Vielfalt, die heute verschwunden ist.
Verschwunden sind Gebäude entlang der Begegnungszone. Der lange Zentrumsblock wurde 1962 gebaut, eben damals mit dem Kino. Verschwunden ist auch das Mühlrad am Bankgebäude (zu den Béliers im Jura), und das Restaurant Sternen brannte 1993. Es frage sich, wann diese Lücke im Dorf geschlossen wird.
Viel erlebt hat das heutige Gemeindehaus: als Schulhaus, als Haus mit Musikzimmer, Zivilstandsamt und sogar mit Schwingkeller.
Die Zukunft hat mit dem Bau der Turnhalle, den vier Kindergärten und des Ärztezentrums begonnen. Was wird wohl an einem Dorfrundgang in 50 Jahren erzählt.