Selzach
Spatenstich für Erweiterung der Kläranlage

In Beisein von Behördenvertern von Selzach und von Roman Brägger, vom Bauunternehmen Emch und Berger AG erfolgte am Freitag bei schönstem Wetter der Spatenstich bei der Kläranlage für den Neubau des Regenbeckens.

Nadine Schmid
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Spatenstich Erweiterung Ara Selzach mit Vertretern der Gemeinde und den beteiligten Baufirmen und Ingenieurbüros.

Spatenstich Erweiterung Ara Selzach mit Vertretern der Gemeinde und den beteiligten Baufirmen und Ingenieurbüros.

Nadine Schmid / Grenchner Tagblatt

Die Kläranlage erfüllt eine wichtige Funktion in der Gesellschaft: Sie reinigt das Schmutzwasser, das aus den Haushalten kommt. Die ARA in Selzach wird zudem biologisch betrieben, was heisst, das kleinste Bakterien den Säuberungsprozess vollführen. Die Gemeinde muss gemäss der Generellen Entwässerungs-Planung (GEP) dafür sorgen, dass die Kläranlage bei Starkniederschlägen nicht überbelastet wird. Regnet es stark, so stösst die Kläranlage an ihre Grenzen. Bisher hat sie in solchen Fällen das Wasser stark verdünnt in die Aare gespült, was nicht ideal ist.

Deshalb benötigt es ein Regenüberlaufbecken von 500m3. In dem Becken wird die erste grosse schmutzige Abwassermenge aufgenommen, die bei einem starken Regenfall in die Anlage gespült wird. Dadurch wird belastetes Material zurückgehalten.

«Es war ein langer Weg. Nun ist es so weit. Ich habe noch nie ein Projekt begleiten dürfen, das allen Bewohnerinnen und Bewohnern von Selzach mehrmals im Tag nützt», freute sich Gemeindepräsidentin Silvia Spycher am Freitag in ihrer Ansprache über den symbolischen Baustart. Roman Brägger vom Bauunternehmen Emch und Berger AG war die Freude ebenfalls anzuhören: «Wir haben zusammen mit dem Kanton abgeklärt, was möglich ist. Wir sind stolz darauf, dass wir das Projekt so zusammenstellen konnten, dass wir den drei Aspekten Finanzen, Naturschutz und Technik Rechnung tragen können.»

Bauen wird in der Witi schnell teuer

Da die Bestimmungen des GEP nicht zu 100 Prozent umgesetzt worden sind, fallen lediglich Kosten von 4.2 Millionen Franken an, ansonsten hätte es mehr als das Doppelte gekostet. Das GEP sah nämlich noch eine zusätzliche Leitung in die Aare vor. Bei der Kläranlage zu bauen, kommt wegen des schlechten Baugrunds allgemein schnell teuer: Damit das Grundwasser erhalten bleiben kann, ist es entsprechend nötig, das Regenauffangbecken und alle anderen Bauwerke auf Pfählen zu bauen. So hätte auch die zusätzliche Leitung auf Pfählen zu liegen kommen müssen. Da Berechnungen zeigten, dass es eine solche Leitung nur zwei bis drei Mal jährlich in der Kläranlage von Selzach bräuchte, hat die Gemeinde mit Zustimmung des Kantons entschieden, darauf zu verzichten. Sollte es dennoch zu diesen seltenen Überlastungsfällen kommen, würde das Wasser in eine sogenannte Retentionsmulde geleitet, die man nun stattdessen baut. Das Wasser in dieser Mulde ist bereits sauber und wird deshalb direkt in die Aare geleitet.

Sämtliche Anlagen werden auf dem Areal der Kläranlage und im Bereich der öffentlichen Strasse errichtet. In eineinhalb Jahren soll das Regenbecken, inklusive Zulaufkanal und Trennbauwerk fertiggestellt sein.