Kochen
Schweizer Fernsehen hungert nach Grenchens Molekularkoch

Die Inhaber des Restaurants «Station 1», Rolf und Celia Caviezel, präsentieren ihre Kreationen bald bei «NZZ Format». Dazu kam das Fernsehen nach Grenchen an den Marktplatz und verfolgte jede Bewegung der Caviezels.

Anna Tschaggelar
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Jede Bewegung von Molekularkoch Rolf Caviezel wird vom Fernsehteam festgehalten. atg Jede Bewegung von Molekularkoch Rolf Caviezel wird vom Fernsehteam festgehalten. atg

Jede Bewegung von Molekularkoch Rolf Caviezel wird vom Fernsehteam festgehalten. atg Jede Bewegung von Molekularkoch Rolf Caviezel wird vom Fernsehteam festgehalten. atg

Solothurner Zeitung

Während zweier Tage war das Fernsehen für Dreharbeiten zu Besuch bei Rolf und Celia Caviezel. Das Restaurant Station 1 des Grenchner Molekularkochs diente als Schauplatz für eine Reportage der Sendung NZZ Format über die molekulare Küche. Schon mit verschiedenen Kochbüchern und der Kochsendung «freestylecooking» – die übrigens im August in die zweite Runde gehen soll – hat Rolf Caviezel von sich Reden gemacht. Ausserdem bietet er in Deutschland und Österreich Workshops an. Auch er selbst bildet sich weiter: Mitte dieses Monats wird Rolf Caviezel ein Stage beim wohl bekanntesten Molekularkoch Grand Achatz aus den USA absolvieren.

Das Restaurant Station 1 ist aus der Stadt nicht mehr weg zu denken. «Wir richten uns danach ehrlich und authentisch zu sein, sowie einen fairen Preis zu bieten», sagt Molekularkoch Rolf Caviezel. Doch in seinem Restaurant wird nicht nur molekulare Küche angeboten: Jeden Mittag werden im Restaurant zwei traditionelle Menüs zubereitet und serviert.

Molekulare Küche als Wissenschaft

Zusammen mit Professor Thomas Vilgis vom Max-Plank-Institut in Mainz und dem bekanntesten Molekularkoch in England, Heston Blumenthal, wird Rolf Caviezel Bestandteil einer Reportage des Schweizer Fernsehens. Aufmerksam auf den vielseitigen Koch wurde die Fernsehcrew einerseits wegen seiner nationalen sowie auch internationalen Bekanntheit und andererseits wegen der Tatsache, dass er die Wissenschaft in seiner Arbeit eine grosse Rolle spielt. Seine Zusammenarbeit mit Thomas Vilgis bringe ihn näher an die Wissenschaft als Molekularköche.

Kartoffelschnee und Goldstab

Für die Sendung liess sich Rolf Caviezel ganz besondere Speisen einfallen: Eines seiner frisch zubereiteten Menüs vor laufender Kamera setzte sich zusammen aus Lammnierstücken, Kartoffelschnee und einem «Goldstab». Das Optische ist nur eines der Highlights in der molekularen Küche, erklärt er. Auch an extravaganten und leuchtenden Getränken wird es in der Sendung nicht fehlen. «Die Arbeit mit dem Fernsehteam ist super, wenn auch manchmal etwas stressig, da alles genauestens organisiert sein muss», so Rolf Caviezel.

Noch nicht in aller Munde

«Wir wollen nicht nur die molekulare Küche, sondern auch die Grundlagen der Forschung in unserer Reportage unterbringen», erklärt die zuständige Fernsehjournalistin Gerti Maader, «Die kulinarische Physik aber auch die Chemie spielt für dieses Thema eine wichtige Rolle.» Für diese spezielle Kochart habe man sich entschieden, weil sie nicht bereits in aller Munde sei. Der Versuch, sich neue, frische Themen für die Sendung zu überlegen, stehe immer im Vordergrund.

Nun ist es am Fernsehteam, das in den zwei Tagen zusammengetragene Filmmaterial in eine fertige Sendung zu verwandeln. Eine Reportage von «NZZ Format» dauert jeweils dreissig Minuten und wird auf SF1 und 3sat ausgestrahlt. Im Jahr entstehen so vierzig Sendungen. Wann genau die Reportage über das molekulare Kochen gesendet wird, ist noch unklar.