In den Grenchner Schulhäusern herrschte Aufbruchstimmung. Grund dafür ist die Sek-I-Reform, wegen derer zahlreiche Schulräume ausgeräumt und ins Halden, Eichholz oder Kastels verlagert werden mussten.
«Bravo Jungs, weiter so», hallt es aus dem leeren Räumen des Schulhauses IV, «wenn ihr weiter so Gas gebt, sind wir vor der Nachmittagshitze fertig.» Schon um acht Uhr morgens herrschten um die 25 Grad unter stahlblauem Himmel, was einem die Schlepparbeiten nicht unbedingt vereinfachte. Doch trotz dieser heissen Wetterbedingungen füllten sich Container um Container, bis schliesslich alle Schulbänke, Stühle, Lehrbücher oder Bastelutensilien aus den Räumen des ersten Schulhauses verschwunden waren.
Alle helfen: Schüler, Werkhof und Stadtgärtnerei
Auch die Unterrichtsräume in den Schulhäusern I und II sind durch die Sek-I-Reform vom Umzug betroffen. Lehrpersonen, Schüler der Abschlussklassen sowie 18 Helfer vom Werkhof und der Stadtgärtnerei packten tatkräftig mit an und sorgten am Mittwoch für ein reges Treiben rund um die Bildungsstätten im Zentrum.
Im Schulhaus I konnten bereits die neuen Oberstufenklassen aus dem Halden einziehen. Ein Möbelstück nach dem anderen wurde die zahlreichen Treppen des Hauses raufgeschleppt und in den zugeordneten Klassenräumen neu platziert. «Das Fitness kannst du dir wohl heute nach der Schule sparen», witzelte die Schulleiterin Jacqueline Bill mit einem Schüler, der gerade angestrengt darauf wartete, nach dem nächsten Pult zu greifen. «Fitness? Dafür sehe ich sowieso keinen Grund», gab er amüsiert zurück, während sich andere mit ihrem Bizeps zu brüsten versuchten.
Währenddessen wurde im Schulhaus II fleissig ausgeräumt, wobei auf dem Dachboden Schätze aus mehreren Jahrzehnten Schulzeit entdeckt wurden. Darunter fanden sich gebastelte Utensilien, die bei der Betrachtung Geschichten aus der vergangenen Schulzeit erzählen. Fein säuberlich wurden diese in Kisten abgepackt und mit dem zukünftigen Standort versehen.
Die Stimmung war ausgelassen und alle Helfer und Helferinnen gaben sich Mühe, den Umzug so rasch wie möglich voranzutreiben. Nach und nach leerten sich auch die letzten Schulzimmer, bis nur noch Staub und kleine Papierschnipsel auf den Böden zurück-blieben, die darauf hindeuteten, dass hier von Schülern gewirkt wurde.