Auf dem Dach der Schwimmhalle/Doppelturnhalle wird nächste Woche eine Solaranlage mit über fast 100 kW in Betrieb gehen. Schüler halfen bei der Installation.
Darauf haben die Grenchner Sekundarschüler in den letzten zwei Jahren hingearbeitet. Nach diversen Vorbereitungen wurde am Donnerstag auf dem Dach der Doppelturnhalle Zentrum mit der Montage der Panels für eine leistungsfähige Photovoltaikanlage (PV) begonnen. 24 Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen hatten dabei die Möglichkeit, das Montageteam der Firma Energy Optimizer zu unterstützen. Für die anderen Schüler des Schulhauses hat die Organisation «myblueplanet» eine Demonstration der Funktion der Solarstromerzeugung auf dem Schulhausplatz aufgebaut.
Der Schultag begann für alle mit einem Informationsanlass zum Thema «Klimaschule» in der Aula. Jede Klasse hatte danach neben dem normalen Unterricht ein Zeitfenster, in welchem man die Arbeiten auf dem Hallendach verfolgen und danach Workshops mit PV-Demo besuchen konnte. Am Abend wurde mit einem Quiz in der Aula das erworbene Wissen getestet. Die Lernziele waren dabei keineswegs trivial (vgl Kasten).
- Die Schülerinnen und Schüler (SuS) wissen, was Strom ist und verstehen das Prinzip einer Solaranlage;
- die SuS können verschiedene Haushaltgeräte nach dem Stromverbrauch einordnen;
- sie können ihren eigenen Stromverbrauch einschätzen, z. b. in Kilowattstunden;
- die SuS kennen die eigene Solaranlage auf dem Schulhausdach und können sich deren Leistung vorstellen;
- sie kennen den Unterschied zwischen Gleichstrom und Wechselstrom (Thema Wechselrichter bei Solaranlagen);
- die SuS kennen den Unterschied zwischen erneuerbaren und nichterneuerbaren Energien sowie die Vor- und Nachteile verschiedener Energiequellen. (at.)
Die Sekundarschule Grenchen ist 2017 mit dem Motto «Grenchen goes solar!» in ein Projekt zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit gestartet. Mit der Kampagne «Jede Zelle zählt - Solarenergie macht Schule» (JZZ) hat die Schule Sponsoren gesucht - nicht für die Solaranlage selber, sondern für Bildungsaktivitäten des Programms, das 2019 mit dem Namen «Klimaschule» neu lanciert wurde. Mitarbeitende und Volontäre von «myblueplanet» vermitteln dabei das Wissen vor Ort oder stellen Unterrichtsmaterial zur Verfügung.
In jedem Jahr beschäftigt sich die Schule mit einem von vier vorgegebenen Schwerpunktthemen Energie, Mobilität, Ressourcen und Ernährung. Das Programm beginnt mit dem Schwerpunktthema Energie, zu dem auch das Crowdfunding für JZZ gehört. Laut Marcel Barbey, Koordinator der Solaraktion in der Sek Grenchen, war der Berglauf im Juni 2017 die erfolgreichste Crowdfunding-Aktion. Aber auch am Weihnachtsmarkt wurde Werbung gemacht und durch Mund-zu-Mund-Propaganda im Familienumfeld.
Einige Fakten zur neuen Solaranlage: Die Anlage hat 320 Solarmodule à je 310 Watt Leistung, was eine theoretische Spitzenleistung von 99,2 kWp bedeutet und eine jährliche Energieproduktion von 95'000 kWh. Damit liesse sich der Stromverbrauch der drei Zentrumsschulhäuser (109'253 kWh) fast decken. In der Praxis wird der Strom aber in der Schwimmhalle/Dreifachturnhalle eigenverbraucht, die einen Stromverbrauch von über 178'000 kWh aufweist. Die Investitionskosten der Anlage in der Höhe von 150'000 Fr. werden von der SWG übernommen. Ein Bildschirm beim Schulhauseingang wird über die aktuelle Stromproduktion auf dem Dach informieren.
Die Solaranlage wird nächste Woche fertig installiert und soll am Donnerstag, 5. September, um 18 Uhr offiziell ans Netz gehen. Dieser Anlass soll mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern gebührend gefeiert werden.