In der Witi wurden die Pachtverträge neu geregelt und ökologische Ausgleichsflächen geschaffen. Die Aktion wird vom Kanton finanziell unterstützt, die Bürgergemeinde kommt für die Arbeiten des Forstbetriebes auf.
«Das fägt. Wir gehen jeden Sonntag in der Witi spazieren und man kann dann sehen, wie die Sträucher gewachsen sind», sagt einer der rund 25 Schüler der Klasse 5a des Schulhauses Ischlag, die eifrig dabei sind, Löcher auszuheben und Sträucher darin zu pflanzen. An diesem kalten, nebligen Morgen sind die Buben und Mädchen mit ihren Velos in die Witi zwischen Flughafen und Giglerbach gefahren, gut ausgerüstet mit Handschuhen, Mützen und «dreck-festen» Schuhen.
Die Klasse von Lehrer Stefan Leimer hilft mit, in der Witi eine Hecke von 250 Meter Länge und zwei Meter Breite zu pflanzen. Manfred Leimer vom Forstbetrieb Leberberg ist selber Bürgerrat und leitet das Projekt. Die Bürgergemeinde hat die zum Teil uralten Pachtverträge der Landwirte erneuert und an den neuen Index angepasst. Man beschloss, die kahle Witi ökologisch aufzuwerten und an diversen Stellen neue Bäume und Sträucher zu pflanzen. Den Landwirten, die sich freiwillig an der Aktion beteiligten – immerhin gegen 90 Prozent der Angefragten machten mit – wurde ein kleiner Teil des Pachtzinses erlassen, sie konnten sogar auswählen, was für einen Baum sie auf dem Land gerne gepflanzt haben möchten.
Sinn- und wertvolle Aktion
Die Aktion wird vom Kanton finanziell unterstützt, die Bürgergemeinde kommt für die Arbeiten des Forstbetriebes auf. Leimer und sein Team haben etliche Bäume gepflanzt und konnten bei der Hecke auf dem Land von Simon Wingeier auf die tatkräftige Unterstützung der Schülerinnen und Schüler zurückgreifen.
Leimer entwarf die Hecke im Voraus. 16 verschiedene einheimische und standortgetreue Sträucher wurden bei der Emme Forstbaumschule beschafft und die Reihenfolge festgelegt, wie sie gepflanzt werden sollten. Heckenkirsche, Weiss- und Kreuzdorn, Feldahorn, Holunder und Hundsrosen, Liguster und Vogelbeere und acht weitere Sorten hat er zu Paketen geschnürt und legt sie zusammen mit seinen zwei Mitarbeitern für die Schüler aus. «Aufpassen, du trittst auf den Strauch», ermahnt er einen der Schüler, der mit grossem Eifer den Spaten in die Erde schlägt, das junge Bäumlein hinter sich übersehen hat und beinahe darauf getreten wäre. Lehrer Randegger zeigt derweil zwei Schülerinnen, wie sie am besten mit der Schaufel umgehen und das Bein als Hebel benutzen können, um die Erde ins Loch schaufeln. Dass der Strauch schön gerade stehen muss, versteht sich von selber.
«Eine wirklich sinnvolle und wertvolle Aktion für die Kinder», sagt Leimer. «Sie können in 50 Jahren mit ihren Kindern hier entlang spazieren und ihnen zeigen, was sie damals gepflanzt haben und was daraus geworden ist», meint er lachend.
Inzwischen ist die Verwalterin der Bürgergemeinde Bettlach, Kirsten De Micheli, mit dem Znüni eingetroffen und die Kinder erhalten Bänzen, Schoggistengel und etwas zu trinken. Manche sind froh um die Pause, denn das Graben der Löcher in der nassen, schweren Erde ist doch anstrengend. Aber alle sind sich einig: Es macht Spass und ist eine sinnvolle Sache, für Vögel und Kleintiere neue Unterschlupfmöglichkeiten zu schaffen.