Die Guggemusik Schuelschwänzer feiert am Dienstagabend am «Ballacoa» ihr 20-Jähriges.
Sie ist einer der grossen Sympathieträger und an der Fasnacht beinahe überall anzutreffen: die Guggemusig «Schuelschwänzer». Am heutigen «Ballacoa» im Baracoa, einer Art Kehrausball, begeht sie die Jubiläums-Party «20 Jahre Schuelschwänzer».
«Jasi» Jasmin Widmer, die Leiterin der Truppe seit 2009, freut sich: «Das ist genau der richtige Rahmen für unsere Feierlichkeiten. Freunde, Bekannte, angefressene Fasnächtler besuchen uns. DJ Fetty wird auflegen, andere Guggen vorbeischauen und der Wirt, Mehmet Polat, hat sogar einen eigenen Schuelschwänzer-Drink kreiert.»
1996 vom ehemaligen Obernarr Heinz Westreicher als Kindergugge gegründet, haben sich die «Schuelschwänzer» im Laufe der Zeit zu einer Familiengugge verändert, in welcher Jüngste, Junge und Junggebliebene musizieren. 43 Aktive im Alter von drei bis um die 60 Jahre zählt sie im Moment. «Bei uns ist Jede und Jeder willkommen ab sechs Jahren (in Begleitung von Erwachsenen darf es auch noch jünger sein). Wenn jemand schon Musik-Erfahrung hat, ist das cool. Aber nicht Bedingung. Die meisten von uns sind nämlich nach dem Motto verfahren: learning bei doing», erklärt Jasi Widmer. Die «Schuelschwänzer» sind noch eine jener «echten» Guggen, bei denen auch Mal ein schräger Ton Platz hat. Deshalb ist sie aber nicht ohne Ambitionen. «Viele von uns sind schon seit Jahren zusammen. Das bringt uns auf ein höheres Niveau. Dieses Jahr spielen wir zum Beispiel die Stücke bereits mehrstimmig» gibt die Physiotherapeutin zu Protokoll. Zu ihren bekanntesten Titeln gehören «Rock ’n’Roll» und «Ice Cream», dazu das legendäre «Eh là bas» oder die Schüler-Hymne «Another Brick in the Wall».
Aber natürlich werden auch immer wieder neue Stücke eingeübt. «Ich sammle Vorschläge, bringe selber welche ein, höre mir wenn möglich Guggenversionen davon an und schreibe dann die Noten auf», meint Jasi Widmer dazu. Wobei sie dies in normaler Schrift tut. Denn die meisten Mitglieder könnten die Notenschrift gar nicht lesen, ergänzt sie schmunzelnd.
Ein weiteres Markenzeichen der Clique sind die tollen selbst genähten Kostüme, die ausdrucksstarken Larven und natürlich die klappernden «Holz-Zoggeli». Für das Jubiläum hat man sich besonders chic gemacht: Die «Schuelschwänzer» schränzen in farbenfrohen Galauniformen und ihre Gesichter werden von edlen Halbmasken bedeckt.
Die Kostüme werden von Andrea Westreicher entworfen und an einem gemeinsamen Nähwochenende fertiggestellt. Die Larven basieren jeweils auf einem Prototyp von Combo-Gründer und Fasnachts-Tausendassa Heinz Westreicher und seiner Tochter Andrea.
Finanziell kann die Guggenmusik auf die Unterstützung der Faschings-Zunft zählen. Dazu kommen diversere grosszügige Sponsoren und Gönner und nicht zuletzt ist die Chefin selbst für das Anfertigen von schaurig-schönen Gönnerabzeichen (ca. 180 Stück) besorgt. Die Musizierenden zahlen keinen Mitgliederbeitrag, ein gewisser Stock an Zoggeli und Instrumenten ist vorhanden, sodass das Mitmachen auch für Familien mit Kindern vom Pekuniären her tragbar ist, da alleine das Material für die Kostüme berappt werden muss.
Wie erwähnt sind die «Schuelschwänzer» an der Fasnacht omnipräsent. «Selbstverständlich ist für die Jüngsten am Abend einmal Schluss und sie werden von den Eltern abgeholt. Wir spielen einfach so lange, wie wir genügend Musizierende für einen tollen Sound haben», gibt sich Jasi Widmer flexibel. Sie selber ist übrigens bereits seit 1999 mit dabei, als Dani Trummer (der Lebensgefährte ihrer Mutter Iris) sie zur Guggenmusik brachte. Die bald 28-Jährige hat ursprünglich das Geigen-Spiel erlernt, bei den «Schuelschwänzern» spielte sie zuerst Pauke, danach Lyra und nun Trompete.
Die Jubilare freuen sich auf einen Besuch an der bestimmt stimmungsvollen Geburtstags-Party im «Baracoa». Wer noch mehr über sie wissen will oder sich für ein Mitmachen interessiert, kann sich auf www.schuelschwaenzer.ch informieren.