2012 wurde entdeckt, dass in Dolinen illegal Müll entsorgt wurde. Nun haben die Sanierungsarbeiten begonnen.
Mitte Mai 2012 waren in mehreren Dolinen auf dem Obergrenchenberg Siedlungsabfälle, alte Autoreifen, Bauschutt, Rasenschnitt und Ascherückstände entdeckt worden (wir berichteten). Auf der ersten Jurakette findet man rund dreissig dieser Dolinen, sie stehen alle unter kantonalem Naturschutz und liegen in einem Grundwasser-Einzugsgebiet. Dolinen sind Karsttrichter von mehreren Meter Durchmessern, die durch Lösung und Ausspülung des Oberflächengesteins entstehen.
Die Bürgergemeinde Grenchen als Grundbesitzerin reagierte damals sofort und setzte sich mit den zuständigen Behörden des Kantons in Verbindung. Man führte erste Untersuchungen durch, um festzustellen, was genau in den Dolinen entsorgt worden war. Eine erste oberflächliche Reinigung wurde bereits im Sommer 2012 vorgenommen. Zusätzlich wurden, koordiniert mit den verschiedenen Fachstellen des Kantons, genauere Untersuchungen veranlasst, unter anderem auch sogenannte Baggerschlitze im Zusammenhang mit dem Projekt Windenergie der SWG.
Jahrzehntealtes Problem
Laut Bürgergemeindeverwalter Renato Müller wurden im Rahmen dieser Untersuchungen festgestellt, dass bereits seit Jahrzehnten illegal Müll in die Dolinen entsorgt wurde.
Eine Strafanzeige gegen unbekannt, die der Kanton 2012 angekündigt hatte, sei wohl aus diesem Grund nie weiterverfolgt worden, jedenfalls nicht seines Wissens, so Müller. «Man kann ja nicht jemanden vollumfänglich für Taten verantwortlich machen, die schon Jahrzehnte zurückliegen.»
Fachgerechte Altlastenentsorgung
Eine Doline liegt in unmittelbarer Nähe zum Hof auf dem Obergrenchenberg, direkt neben dem kleinen Weiher. Darin fand man Bauschutt, Betonsockel, alte Keramikplatten und Haushaltabfälle.
Im letzten Spätherbst wurde ein Baugesuch für die Sanierung dieser Doline beim Kanton eingereicht und bewilligt. Laut Müller sind solche Altlastenbeseitigungen beitragsberechtigt, Bund und Kanton übernehmen rund 75% der anfallenden Kosten von insgesamt 150 000 Franken. 35 000 bis 40 000 Franken muss die Bürgergemeinde übernehmen.
Wobei die SWG, wie Müller sagte, bereits signalisiert hat, dass sie sich ebenfalls an den Kosten beteiligen will. Denn als Wasserversorger ist sie ebenfalls daran interessiert, die Doline im Wasserschutzgebiet und im Bereich ihrer Wasserfassung möglichst rasch und fachgerecht sanieren zu lassen. Die ausgebaggerten Altlasten werden nun fachgerecht entsorgt, so Müller.