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Am Donnerstag haben die Schweizermeisterschaften im Tissot Velodrome in Grenchen stattgefunden. Die Athleten haben zum Saisonauftakt super Leistungen gezeigt. Für Zuschauer galt ein rigides Coronaregime.
Die Verantwortlichen des Tissot Velodrome hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und ein aufwendiges Schutzkonzept etabliert, damit die Schweizer Meisterschaft in der Verfolgung sowie weitere Wettkämpfe durchgeführt werden konnten. Gäste und Athleten durften sich nicht vermischen, Präsenzformulare mussten ausgefüllt werden, es wurde Fieber gemessen und es herrschte eine Maskenpflicht, die nur aufgehoben war, solange man sich als Zuschauer auf seinem Sitzplatz befand.
Ein ausgeklügeltes Ticketing sorgte dafür, dass der Mindestabstand eingehalten wurde. Gleichzeitig war die Möglichkeit gegeben, sich als Familie vereint die Rennen anzuschauen. Für die Fahrerinnen und Fahrer wurden im Innenraum Zonen definiert (nach Kategorie), in welcher sie sich aufhalten und aufwärmen konnten.
Mit all diesen Massnahmen sorgte man für grösstmögliche Sicherheit und kam gleichzeitig der Verpflichtung gegenüber den Sponsoren nach, bot den Zuschauenden die Möglichkeit, die Faszination Bahnradsport zu geniessen; vor allem aber war es ein Engagement für den Sport, für die Akteure, die lange kaum dazukamen, ihr Können unter Beweis zu stellen, ihre Profession oder Passion auszuleben und sich mit anderen zu messen.
Die Sportlerinnen und Sportler freuten sich sichtlich darüber und dankten dies mit spannenden Wettkämpfen und teilweise überragenden Leistungen. In grosser Form zeigte sich bei den Schweizer Meisterschaften in der Einzelverfolgung (4 Kilometer) Claudio Imhof. Im Final holte er seinen «ewigen Rivalen» Cyrille Thièry noch vor der 3 Kilometer-Marke ein und sicherte sich einen weiteren nationalen Titel. Seit 2016 haben sich die beiden Routiniers nun jeweils abwechselnd die ersten beiden Plätze in der Disziplin gesichert.
Im kleinen Final standen sich mit Alex Vogel und Valère Thiébaud zwei Vertreter der jüngeren Garde gegenüber, wobei der amtierende Omnium-Schweizer-Meister Alex Vogel die Oberhand behielt. Wie stark Claudio Imhof an diesem Tag war, zeigt die Tatsache, dass er bereits in der Qualifikation den Schweizer Rekord nur um eine Sekunde verpasste. Im Final lag er bei den Zwischenzeiten gar unter der Marke von Stefan Bissegger (4.09.711 Min), ehe er nach der Einholung seines Kontrahenten nicht weiter insistierte, sondern sich einfach über den grandiosen Erfolg freute.
Überraschend klar wurde die in zwei Läufen ausgetragene Madison eine Beute von Nico Selenati und Nicolò De Lisi. Sie setzten sich vor den stärker eingestuften Cyrille Thièry/Valère Thiébaud und Claudio Imhof/Tristan Marguet durch.
In der Kategorie U17 zeigte Jan Christen, der «Swiss Champion» im Omnium, seine Extraklasse und siegte gleich in allen drei gefahrenen Disziplinen. Im Tempo Race gewann er 21 von möglichen 26 Punkten. Noch toller trieb er es im Punktefahren, wo er gleich sämtliche 50 zu vergebenden Punkte einheimste. Die Nachwuchshoffnung aus Gippingen liess auch in der Elimination nichts anbrennen und schlug gegen Schluss ein solch hohes Tempo an, dass er nie in Gefahr geriet, ausscheiden zu müssen.
Die Senioren Ü40 massen sich im faszinierenden «Kampfsprint» Keirin. Der Einheimische Sascha Plasa spielte einmal mehr seine stupenden Sprint-Fähigkeiten aus und meisterte das Feld sicher. Die für die im Velodrome beheimateten Equipe «Velo-Art» fahrenden Marcel Wullschleger und Jan Swager van Dok belegten die Ränge drei beziehungsweise zehn.
Es versteht sich von selbst, dass der Zuschauerzuspruch kleiner war als auch schon. Immerhin hat die Equipe des Schweizer Nationalstadions aufgezeigt, dass Bahnrennen auch in merkwürdigen Zeiten möglich sind. Dies ist ein gutes Omen für den weiteren Verlauf der Saison mit dem geplanten Höhepunkt «Track Cycling Challenge» vom 16. und 17. Dezember.
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