Die Volkshochschule Grenchen schreibt in ihrem 75. Jahr ein Defizit. Grund sind weniger gefragte Sprachkurse. Zum Glück besteht noch ein finanzielles Polster.
Die Generalversammlung der Volkshochschule Grenchen nahm Kenntnis von einem Defizit in der Jahresrechnung von knapp 4000 Franken, wobei Rückstellungen in der Höhe von 10 000 Franken aufgelöst wurden. Zurückzuführen ist das Resultat vor allem auf einen erheblichen Rückgang der Teilnehmerzahlen bei den Sprachkursen.
Wie Vereinspräsident Res Bur darlegte, wurden sowohl im Sommer- wie auch im Wintersemester rund 120 Kurse durchgeführt. Die meisten davon in den Sparten Gesundheit/Bewegung sowie Sprachen. Knapp 1300 Personen haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Dies ist ein Rückgang von 60 Teilnehmenden.
Finanzchef Christoph Delévaux sprach in dieser Hinsicht von einem schwierigen Umfeld. «Wir sind nicht die einzigen, die im Bereich Sprachen mit schwindenden Besucherzahlen zu kämpfen haben. Das Angebot in diesem Gebiet ist besonders gross. Viele zieht es auch auf Online-Plattformen, die zum Teil eine beachtliche Qualität aufweisen.» Er betonte im Übrigen, dass die Finanzen prinzipiell gesund seien: «Aber es ist auch selbstverständlich, dass man bei einem Defizit nach weiteren Einsparungen sucht. Das werden wir ebenso handhaben.» Tatsächlich weist der Verein ein Eigenkapital von «lediglich» 10 600 Franken aus. Da aber Rückstellungen im hohen fünfstelligen Bereich gemacht wurden, besteht kein Anlass zu allzu grosser Sorge.
Die Volkshochschule Region Grenchen besteht seit 75 Jahren. Der Vorstand regelt die Geschicke des Vereins vor allem im Hintergrund und legt die strategischen Ziele fest. An der Front wirkt die Geschäftsstelle, die von Heidi Eggimann (Leiterin) und Gaby Tissot seit Jahren erfolgreich mit je einem 50% Pensum geführt wird.
Als Einnahmequellen stehen neben den Kursgeldern Zuschüsse aus insgesamt 11 Gemeinden (darunter Grenchen und Bettlach) in der Höhe von 34 000 Franken zur Verfügung. Res Bur und Christoph Delévaux sind sich einig: «Ohne diese Gelder wäre die Volkshochschule auf Dauer nicht zu finanzieren.»