Die Rodania, Stiftung für Schwerbehinderte Grenchen, eröffnet das neue Wohnhaus Delphin an der Güterstrasse. Was vor fast zwei Jahren mit dem Spatenstich begann, hat nun im Rahmen der offiziellen Eröffnung einen würdevollen und freudigen Abschluss gefunden.
Am Wochenende eröffnete die Rodania, Stiftung für Schwerbehinderte Grenchen, das neue Wohnhaus Delphin. Mehr als 100 Personen aus Politik, von Institutionen und Firmen sowie Angehörige der Rodania fanden sich bei schönstem Frühlingswetter vor dem neuen Wohnhaus zum Begrüssungskaffee ein, bevor Moderator Joel Grolimund zum offiziellen «Banddurchschneiden» einlud.
Die begleiteten Menschen der Wohngruppe Delphin eröffneten zusammen mit Stiftungsratspräsident Ronnie Dürrenmatt und Gesamtleiter Urs Trösch den Neubau und somit ihr neues Zuhause.
Regierungsrätin Susanne Schaffner ging in ihrer Eröffnungsrede auf das neue «Leitbild Behinderung» des Kantons Solothurn ein. Dieses wurde letztes Jahr verabschiedet und Schaffner betonte, wie wichtig die Selbstbestimmung für Menschen mit einer Beeinträchtigung sei. Der Kanton Solothurn begrüsse es sehr, dass die Rodania alles aus einer Hand anbieten könne und mit dieser Wohnform einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenkonvention leiste.
Im Anschluss wurden Stiftungsratspräsident Ronnie Dürrenmatt, Gesamtleiter Urs Trösch und Architekt Daniel Zumbach zum Interview gebeten. Der Stiftungsratspräsident erzählte, wie gross die Erleichterung sei, diesen Neubau eröffnen zu können und dankte gleichzeitig den Spendern. Auch dank ihnen sei es möglich, dieses Haus bauen zu können, welches den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Leben mit mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ermögliche.
Auch Gesamtleiter Urs Trösch wies darauf hin, wie wichtig der Inklusionsgedanke ist. Bereits vor Inkrafttreten des neuen Erwachsenenschutzrechts und der UN-Behindertenkonvention in der Schweiz setzte sich die Rodania in ihrer täglichen Arbeit für die Gleichstellung in der Gesellschaft von Menschen mit einer Beeinträchtigung ein. Mit dem neuen Wohnhaus hat die Rodania diesbezüglich ein starkes Zeichen gesetzt. Somit ist die Vorfreude auf den Einzug Ende Mai natürlich riesengross.
Architekt Daniel Zumbach erklärte, was an den Wohnungen speziell ist. Die neuen Wohnräume sind auf die Bedürfnisse der begleiteten Menschen eingerichtet und bieten eine hohe Wohnqualität. Nebst den Wohnungen befindet sich im Neubau neu auch die Verwaltung, welche für die wachsende Institution dort dann genügend Platz hat.
Stadtpräsident François Scheidegger betonte in seiner Rede die Wichtigkeit der Stiftung auf dem Platz Grenchen und zeigte die Entwicklung der Rodania in den vergangenen fast 40 Jahren auf.
Und dann war es soweit: Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden zum Interview gebeten. Sie erzählten, wie sehr sie sich auf die neue Wohnform in kleineren Einheiten freuten, dass bereits viele Kisten gepackt seien und dass das Plüschtier von Chrigi Briggen noch nicht sicher sei, ob es auch in die neue Wohnung einziehen wolle.
Danach wurden dem Leiter der Wohngruppe, Martin Egli, und allen Bewohnerinnen und Bewohnern ein symbolischer Hausschlüssel durch den Gesamtleiter und den Stiftungsratspräsidenten übergeben.
Nach dem offiziellen Teil war es an der Zeit, das neue Haus zu besichtigen. Die Mitarbeitenden der Wohngruppe Delphin führten die Gruppen in die verschiedenen Stockwerke und zeigten den Gästen die Wohnungen und die Vorzüge der neuen Wohnform. Auch eine kleine Kunstausstellung war zu sehen.
Bei einem anschliessenden Apéro riche auf dem Vorplatz des neuen Hauses fand die offizielle Eröffnung einen schönen und grossartigen Abschluss. Nun dauert es nicht mehr allzu lange, bis die gepackten Koffer in den neuen Wohnungen eingeräumt werden können. (rrg)