Grenchen
Robert Gerber ist neuer Synodepräsident der Ref. Kirchen Bern-Jura-Solothurn

Es war eine illustre Schar von etwas mehr als 100 geladenen Gästen, die sich vom heftigen Schneetreiben nicht aufhalten liess und sich in der Grenchner Zwinglikirche zum Gottesdienst traf.

Hans Peter Schläfli
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Robert Gerber dirigierte, als die Grenchner Stadtmusik den «Berner Marsch» spielte. (hps)

Robert Gerber dirigierte, als die Grenchner Stadtmusik den «Berner Marsch» spielte. (hps)

AZ

Gefeiert wurde die Wahl Robert Gerbers zum neuen Synodepräsidenten der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Die Predigt hatte die Demut zum Thema und der Höhepunkt der Messe war die Segnung Gerbers durch Pfarrer Roland Stach.
Zum Abschluss des Gottesdienstes erklang auf der wunderbaren Kirchenorgel noch der «Berner Marsch», denn der 59-jährige Gerber ist Bürger von Röthenbach, wuchs im Simmental auf und lebte in Rubigen, bevor er 1993 nach Grenchen zog, wo er bis heute Kommandant der Stadtpolizei ist. Dann ging es weiter ins Zwinglihaus, wo auf die Gäste ein feines Znacht wartete. Denn der Reformierten Kirchgemeinde Grenchen-Bettlach wurde mit Gerbers Wahl eine grosse Ehre zuteil. Und hier liess Robert Gerber den Solothurnern gleich noch einmal den Berner Marsch blasen - und dirigierte dabei sogar höchstpersönlich die Grenchner Stadtmusik.
Erst der zweite Solothurner
Bei den Ansprachen gaben sich viele wichtige Persönlichkeiten aus Politik und Kirche das Mikrofon in die Hand. «Es ist eine grosse Ehre für den Kanton Solothurn, nach 32 Jahren wieder einen Synodepräsidenten an der Spitze des 200-köpfigen Berner Kirchenparlaments zu wissen», sagte zum Beispiel Regierungsrat Klaus Fischer. Robert Gerber ist nach Kuno Schulthess nämlich erst der zweite Solothurner, der dieses Amt bekleidet. Organisatorisch kann die Synode mit einem Kantonsparlament verglichen werden. Sie tritt in der Regel zweimal pro Jahr zu einer zweitägigen Session im Berner Rathaus zusammen, um sogenannt «innerkirchliche Angelegenheiten» zu regeln.
Stadtpräsident Boris Banga übergab Robert Gerber ein Geschenk und betonte humorvoll, dass es nicht etwa Langeweile sein könnte, die den Grenchner Polizeikommandanten dazu getrieben hat, das ehrenvolle Amt anzunehmen. Andreas Zeller, Präsident des Synodalrats, also der Exekutive der Reformierten Kirche, betonte die Bedeutung der Vielfalt in einer Volkskirche, die auch einen Solothurner Präsidenten des Berner Parlaments zulässt, mit den Worten: «Die Vielfalt ist die Stärke unseres Credos und nicht die Schwäche unseres Profils.»