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Die neue Organisation über Regionalkonferenzen im Kanton Bern bedeutet für die Repla Grenchen-Büren, dass es einige Veränderungen geben wird. Eine wichtige Aufgabe der Organisation ist die Kontrolle der Flugbewegungen über Grenchen.
Von den neun Gemeinden der «Regionalplanung im Raume Grenchen Büren» (Repla GB) liegen sieben im Kanton Bern. Die hoheitlich-raumplanerischen Aufgaben im Kanton Bern sollen künftig Regionalkonferenzen überbunden werden, welche zurzeit am Entstehen sind. «Dies bedeutet für die Repla GB so oder so einige Änderungen», erklärte Repla-Präsident Konrad Schleiss (Grenchen) anlässlich der Jahres-Medienkonferenz. Klar ist, dass Aufgaben wie Verkehrs- Siedlungs-, Abbau- oder Deponieplanung künftig Aufgabe der Regionalkonferenz sind. Grenchen und Bettlach würden diesbezüglich sinnvollerweise bei der Repla Solothurn andocken.
Doch noch sind die Regionalkonferenzen im Kanton Bern erst teilweise operativ bzw. leiden unter politischen Geburtswehen. So ist beispielsweise noch nicht geklärt, ob Seeland/Berner Jura eine oder zwei Konferenzen bildet und welche Rolle die Stadt Biel darin ausfüllt. Die Repla Solothurn wiederum hat Aufgaben in ihrem Portfolio, welche die Repla GB nicht kennt, so die regionale Kulturförderung.
Die Repla Grenchen-Büren nimmt im Auftrag der Anrainergemeinden des Flughafens Grenchen die Platzrundenkontrolle vor. Dabei wird stichprobenartig überwacht, ob sich die Piloten an die vorgeschriebenen Korridore halten. Im vergangenen Jahr nahmen die gemeldeten Verstösse deutlich zu. Während 118 Einsätzen haben die fünf eingesetzten Voltenkonrolleure insgesamt 1178 Flugbewegungen untersucht. Es wurden 83 fehlerhafte Überflüge (7 Prozent) festgestellt und dem Flughafen gemeldet. Dabei gingen 70 Prozent der Verstösse aufs Konto von ansässigen Flugzeugen (z. B. Flugschüler). Der Flughafen habe sich jetzt das Ziel gesetzt, die Zahl der Irrflüge im laufenden Jahr zu halbieren.(at)
Die Repla GB nutzt diese Phase, um sich einerseits neu zu positionieren, anderseits um den Berner Gemeinden zu zeigen, dass nach wie vor gewisse Dienstleistungen erbracht werden, die sinnvollerweise über die Repla GB bezogen werden können. Die Voltenkontrolle des Flughafens ist beispielsweise eine solche (vgl. Kasten) oder die Bekämpfung des Litterings entlang der Aare. «Schon heute finanzieren wir uns zu einem grossen Teil aus solchen Dienstleistungen für die Mitgliedergemeinden», erklärt Konrad Schleiss. Für Schleiss bedeutet dies auch, dass allenfalls auch die Finanzierung der Repla neu geregelt wird. So dürfte das heutige System der fixen Pro-Kopf-Beiträge wohl schrittweise abgelöst werden durch spezifische Abgeltungen für bezogene Dienstleistungen.
Ein Grossprojekt diesbezüglich war die Erstellung eines überkommunalen Energie-Richtplans, der inzwischen in den Gemeinden vorgestellt wurde. Einmal mehr betonte Schleiss dabei, dass der Richtplan vor allem das Einsparpotenzial für verschiedene Energieformen aufzeige bzw. das Potenzial an erneuerbarer Energie, das noch genutzt werden könnte.
Sowohl bei der Wärme- als auch bei der Stromerzeugung zeigen die Zahlen, dass bereits eine teilweise Nutzung dieses Potenzials eine Substitution der traditionellen Energieträger ermöglichen würde. Als Nächstes ist beim Energierichtplan ein Mitwirkungsverfahren vorgesehen. Wie stark man den Richtplan in die Gemeinde-Energiepolitik einfliessen lasse, sei Sache der einzelnen Gemeinden, betonte Schleiss.
Ökologie und Littering
Ein weiteres Projekt, das die Repla GB zusammen mit der Repla Solothurn als Pilotprojekt realisiert hat, ist die Wirkungskontrolle der ökologischen Vernetzung (nur für solothurnische Gemeinden). Laut Repla-Geschäftsführer Jean-Pierre Ruch werden durch die Beobachtung von gewissen Leit-Tierarten Rückschlüsse auf die Qualität des Lebensraums gezogen. Bereits wurden, gestützt auf diese Erhebung, 1 Mio. Fr. an Direktzahlungen ausgelöst. Mit den gleichen Ressourcen werden jetzt auch die Erhebungen für die Landschaftsqualitätsbeiträge gemacht.
Was die Bekämpfung des Litterings entlang der Aare betrifft, ebenfalls eine Gemeinschaftsaufgabe mit Solothurn, wurde nach einem Rückgang im Jahr 2012 ein Wiederanstieg der durch Pro Work und Perspektive gesammelten Abfallmenge auf 50 000 Liter registriert. «Der frühe und warme Frühling im laufenden Jahr dürfte diesen Trend noch unterstützen», befürchtet Ruch.
Da die Region Grenchen zu klein ist, um an den Agglomerationsprogrammen des Bundes teilzunehmen, überlege sich die Repla GB ein eigenes Raumentwicklungskonzept zu erarbeiten (für Solothurner Gemeinden), kündete Schleiss ferner an.