Seit Tagen dasselbe: Das Mittelland ist eingepackt in und unter kalter, feuchter Watte. Am Jurasüdfuss bleibt der Nebel hartnäckig liegen. Darüber: das schönste Wetter, Sonnenschein und warm.
Wer in den letzten Tagen die Möglichkeit hatte, der versuchte vielleicht, der grauen, kalten Suppe zu entfliehen. Und tatsächlich braucht es vergleichsweise wenig, bis man die Sonne erblickt: Die Strahlen brechen schon in der ersten Kurve nach der Holzerhütte, dort wo die alte die neue Bergstrasse kreuzt, zwischen den Bäumen hervor und verleihen dem Wald etwas Märchenhaftes, Mystisches.
Entlang der Nebelgrenze scheinen Geister- und Fabelwesen lebendig zu werden und zwischen den Bäumen herumzuwabern. Ein Stück weiter oben dann ein strahlend blauer Himmel und ein herrliches Nebelmeer, das man schon bereits auf halber Strecke geniessen kann.
Auf dem Berg schliesslich Sonne pur. Der Blick von der Wandfluh runter ins Tal ist atemberaubend: Man könnte meinen, die Wogen des Nebelmeers schlagen an den Strand vor dem Bettleberg. Weit entfernt die andere «Küste», die Voralpen und Alpen. Und sieht man nur nach unten, hat man den Eindruck, da hört die Welt auf.
Spaziergänger oder Wanderer hats weniger als vermutet, der Parkplatz hingegen ist fast komplett besetzt. Viele sind mit ihrem eigenen PW hochgefahren. Das Restaurant Untergrenchenberg läuft gut am Mittag, Vreni Schneider und ihre Crew haben alle Hände voll zu tun.
Einige Unentwegte sitzen sogar auf der Terrasse und geniessen ihre Mahlzeit dort. Der Bus, der um halb zwei ankommt, ist längst nicht voll. Nur etwa 15 Personen steigen aus. «Es ist ja schliesslich unter der Woche, da wundert mich das nicht», sagt der Buschauffeur, der jetzt eine lange Pause machen kann. «Aber wenn das Wetter so bleibt, dann ‹räblet’s› am Wochenende, da bin ich mir sicher!»