Grenchen
Propellerstrahl wirft anderes Flugzeug auf die Nase – das Urteil: Motoren-Test fand an falschem Ort statt

Ein Kleinflugzeug ist im September 2018 auf dem Flugplatz Grenchen vom Propellerstrahl eines zweitmotorigen Flugzeuges angehoben und auf die Nase geworfen worden. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) stellt nun fest, dass der Motorentest beim zweimotorigen Flugzeug am falschen Ort durchgeführt wurde.

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Dieses Foto der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle zeigt die Lage nach dem Unfall: Die Piper L-4 (roter Pfeil) hinter der Beechcraft BE18 (blauer Pfeil).

Dieses Foto der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle zeigt die Lage nach dem Unfall: Die Piper L-4 (roter Pfeil) hinter der Beechcraft BE18 (blauer Pfeil).

SUST

Gemäss dem Flughafenhandbuch von Grenchen dürfen Motorenstandläufe nur an definierten Standorten durchgeführt werden und müssen vorgängig von der Flugsicherung bewilligt werden. Im vorliegenden Fall war die Flugsicherung darüber nicht informiert. Der Standort für den Test war zudem nicht für Standläufe vorgesehen.

Der Pilot des verunglückten Flugzeuges blieb unverletzt. Er hatte seine Maschine davor aufgetankt und wollte an seinen Standplatz zurückrollen. Weil er sah, dass die Propeller der zweimotorigen Maschine nur langsam drehten, setzte er seine Fahrt fort.

Der Unfall zeige, dass der Luftstrahl eines Propeller- oder eines Düsentriebwerkes schon bei geringer Leistung starke Auswirkungen auf ein dahinter rollendes Leichtflugzeug haben könne, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten summarischen Bericht der Sust.

Deshalb sei in einem solchen Fall angezeigt, entweder das Vorbeirollen hinter dem anderen Flugzeug über Funk mit der anderen Besatzung oder der Flugsicherung zu koordinieren oder aber erst dann weiter zu rollen, wenn das andere Flugzeug die Motoren abgestellt hat oder aus dem Gefahrenbereich weg gerollt ist.