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Die Grenchner Katholiken müssen bis im Frühjahr einen neuen Priester suchen. Mario Tosin bestätigte Informationen, wonach er nach Basel wechselt.
Dies dürfte an der Kirchgemeindeversammlung vom Dienstagabend noch zu Reden geben: Mario Tosin, Pfarrer der röm.-kath. Pfarrei St. Eusebius, wird Grenchen im Frühling nach 16 Jahren verlassen. Er übernimmt das Pfarramt von St. Clara in der Stadt Basel. «Auch für mich selbst kommt dieser Wechsel überraschend», sagt Mario Tosin auf Anfrage. «Ich war überzeugt, dass ich in Grenchen pensioniert werde, schliesslich werde ich kommenden März 64-jährig.» Anfragen nach Wechseln in andere Pfarreien habe er mit Verweis auf sein Alter jeweils abgelehnt – bis dieses Jahr die Pfarrei St. Clara an ihn herantrat.
Dass es nun anders kommt, erklärt der Pfarrer mit verschiedenen Faktoren: dem Ruf seiner Heimat, mehrfachen Anfragen und Bitten vonseiten der Kleinbasler Pfarrei, in der die Pfarreileitung derzeit vakant ist und mit der Abklärung mit dem Personalamt des Bistums. «Beim Bistum haben sie mir gesagt, dass beide Entscheidungen in Ordnung wären, der Verbleib in Grenchen und der Wechsel nach Basel. Für mich war schon lange klar, dass ich nach der Pensionierung nach Basel zurückkehren will. Nun findet das ein gutes Jahr früher statt als geplant. Den Ausschlag gegeben haben ganz rationale Gründe», sagt der Pfarrer.
«Ich habe zwei Seelen in meiner Brust, einerseits bin ich traurig, andererseits voller Vorfreude. In diesen 16 Jahren als Pfarrer in Grenchen habe ich eine enge Bindung zu den Pfarreimitgliedern und den Mitarbeitenden der Verwaltung bekommen. Es war nicht einfach für mich, meine Entscheidung in den Gottesdiensten am Samstagabend und Sonntagmorgen zu verkünden.»
Entsprechend gross seien die Überraschung und das vielfach geäusserte Bedauern der Kirchgängerinnen und Kirchgänger gewesen, so Tosin. Wenn zuvor etwas sicher schien, dann, dass Mario Tosin bis zum gesetzlichen Pensionsalter in der Uhrenstadt bleiben würde.
Geplant ist, dass Mario Tosin Grenchen nach dem Weissen Sonntag (28. April 2019) verlässt. So kann er die Erstkommunionskinder noch auf diesen grossen Moment vorbereiten und diesen mit den Drittklässlern und ihren Familien feiern.
Mit dem Weggang des Pfarrers in einem knappen halben Jahr wird eine Vakanz in der Pfarrei St. Eusebius absehbar. Damit liegt die Möglichkeit der Errichtung eines Pastoralraums Grenchen-Bettlach in der Luft. Dies, zumal auch die bisher unabhängige katholische Pfarrei von Bettlach, St. Klemenz, seit der Pensionierung des Pfarreileiter-Ehepaars eine Vakanz aufweist. Hinzu kommt, dass die Errichtung von Pastoralräumen vom Bistum gefördert wird.