Grenchenberg
Piste wurde mutwillig «durchschnitten»

Nach den Aufregungen ums Kettenobligatorium und den Folgen daraus, gibt’s nun schon wieder «Gschtürm» auf dem Berg. Die Piste wurde vorsätzlich beschädigt.

Oliver Menge
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Mutwillig wurde der Teil der Piste, der über die Strasse führt, beschädigt.

Mutwillig wurde der Teil der Piste, der über die Strasse führt, beschädigt.

zvg

Montag Nacht verschickte die Skilift Grenchenberg AG ein E-Mail mit sonderbarem Inhalt: «Liebe Interessierte, liebe Freunde des Skilifts, liebe Gönner und Sponsoren. Die gute Nachricht: Das Schneeketten-Obligatorium für die Bergstrasse wurde heute aufgehoben. Wegen der vorsätzlichen Beschädigung der Pisten können wir den Betrieb leider nicht im gewünschten Sinn aufrechterhalten. Wir versuchen, die Anlage so instand zu stellen, dass der Betrieb ab der Strasse bereits am Mittwoch (Nachmittag und Nachtskifahren) wieder möglich ist.» Dazu zwei Fotos, auf denen klar ersichtlich ist, dass hier jemand mit einer Schneefräse die Strasse, die vom Untergrenchenberg zum Obergrenchenberg mitten durch die Piste führt, sozusagen schwarzgeräumt hat.

Die Frage stellt sich natürlich, wer ein Interesse daran hätte, die Skilift AG mutwillig zu schädigen. Oder wer ein Interesse daran hätte, die Strasse vom Schnee zu befreien, obwohl dort generelles Fahrverbot ab Untergrenchenberg herrscht. Auf Nachfrage bei der Skilift AG meint Adrian Cslovjecsek, seiner Meinung nach komme eigentlich keiner der Pächter auf dem Grenchenberg infrage, aber man versuche, den Verursacher ausfindig zu machen.

Die Vermutung könnte naheliegen, es handle sich bei dem Schneefräsenfahrer um den Pächter des Obergrenchenbergs. Wie man hört, scheint das Verhältnis zwischen der Skilift AG und dem Pächter seit Jahren – gelinde ausgedrückt – schwierig zu sein. Der Verdacht wird aber dort klar dementiert.

Die Frau des Pächters, Annemarie Schmidig, reagiert auf Anfrage jedenfalls recht emotional. «Es ist jedes Jahr gegen Ende Januar dasselbe. Und die wissen genau, wer dafür verantwortlich ist.» Sie würden die Strasse zwar auch pflügen, wenn es nötig sei, also zu viel Schnee drauf liege und ihr Mann mit dem Milchtransport oder sie mit den Kindern nicht mehr durchfahren können, aber es habe dann immer noch genügend Schnee für die Skifahrer. Mehr habe sie dazu nicht zu sagen.

Laut Cslovjecsek überlegt man bei der Skilift AG, Strafanzeige gegen Unbekannt einzureichen. Die Meldung von der mutwillig zerstörten Piste schaffte es jedenfalls auch schon ins Regionaljournal des Radio SRF.

Die Leute seien jetzt oben am Berg und versuchten, die Piste wieder so herzurichten, dass man wenigstens unterhalb der Strasse fahren könne, sagt Cslovjecsek. Das würde bedeuten, dass man den Skilift entsprechend verkürzt und schon auf der Strasse abbügelt.