An 15 Orten werden im Rahmen der Kulturnacht Grenchen die unterschiedlichsten Veranstaltungen präsentiert. Mit dabei ist unter anderem auch der Schriftsteller Pedro Lenz.
«Da steckt viel Arbeit, aber auch viel Freude, dahinter», sagt Barbara Pestalozzi Kohler, Leiterin des Standortmarketings, Kultur und Sport der Stadt Grenchen, die die Kulturnacht zusammen mit ihrem Team und mit dem Engagement zahlreicher Exponenten aus dem Kulturbereich auf die Beine stellt. Man wolle für alle Grenchnerinnen und Grenchner etwas bieten - und das sei eine echte Herausforderung. «Alle Altersgruppen sollen auf ihre Kosten kommen, dementsprechend abwechslungsreich gestaltet sich das Programm».
Theater, Musik, Ausstellungen, Poesie und Comedy, alles an einem Abend an 15 verschiedenen Veranstaltungsorten, das erfordert auch von der Logistik her einen grossen Aufwand. «Es ist für eine Person wohl nicht möglich, sich am 8. September alle Veranstaltungen anzusehen. Das Programm ist sehr dicht, wie es zu einer Kulturnacht gehört.» Man braucht für alle Veranstaltungen bloss ein Ticket für 25 Franken zu kaufen - Kinder bis 16 Jahre sind gratis.
Der grösste Teil der Veranstaltungen findet im Zentrum statt und ist zu Fuss gut erreichbar. Die BGU richtet abends einen Gratis-Shuttle-Betrieb zwischen Postplatz, Bahnhof Nord, Bahnhof Süd und Flughafenstrasse ein, der Bus fährt alle 30 Minuten. Das Besondere sei nämlich, so Pestalozzi Kohler, dass man auch die Triennale, die gleichzeitig in der Tennishalle stattfindet, ab 16 Uhr mit demselben Ticket besuchen kann.
National bekannte Grössen
Um 17 Uhr wird die StadtMusik die Blaue Kulturnacht gemeinsam mit dem Ländlertrio «Klausengruess» aus Unterschächen eröffnen. Danach wird der Bevölkerung ein kleiner Apéro offeriert.
Zweifellos eines der Highlights des Abends ist der Auftritt von «Stiller Has» im Parktheater. Endo Anaconda, der stimmgewaltige Poet mit seinen tiefgründigen Texten, wird das Grenchner Publikum mit seiner Band in den Bann ziehen . In den Geschichten von Pedro Lenz, dem Wortkünstler aus Olten, der in Langenthal geboren wurde, liegen Tragik und Komik oft nahe beieinander. Lenz tritt gleich zweimal auf, im Kleintheater und an der Triennale. Auch regionale Künstler und Bands sind präsent: «The Code», die Band mit Schulleiter Roger Kurt, wird in der alten Turnhalle bekannte Songs aus den 70er- bis 90er-Jahren interpretieren und das Publikum auf eine spannende Zeitreise mitnehmen. «Breathing Space», das Vocalensemble der Musikschule Grenchen singt bekannte Songs aus den Charts und Evergreens. Die Grenchner Hip-Hop-Gruppe «City Nord» zeigt einen stündigen Showcase.
Theater zur Rolle der Frau
Dem Theater wird an der Kulturnacht viel Platz eingeräumt. Zum einen wird die Grenchner Theaterfrau Iris Minder gleich mehrfach präsent sein: Kinder ihres Kindertheaters Blitz bringen «Die blaue Blume» auf die Bühne und werden den ganzen Abend als skurrile Figuren unter dem Titel «The Stage Shadows» die Strassen bevölkern. Zu guter letzt steht Iris Minder gemeinsam mit der Schauspielerin Sandra Sieber auf der Bühne. Die beiden beleuchten mit einem Augenzwinkern die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Tabea Wullimann wird im Theateratelier Minders in wunderbare Märchenwelten entführen.
Im Eusebiushof wird der Schauspieler und Liedermacher Markus Maria Enggist Wiener G'schichten zum Besten geben. Denn der Eusebiushof wird für diesen Abend in ein Wiener Kaffeehaus verwandelt: Der Grechner Verein der Freunde Österreichs sorgt für die kulinarischen Spezialitäten und das Stadtorchester für die musikalisch passende Atmosphäre. «Wir haben aus unserem Patenort sogar einen Betrufer gewinnen können: Franz Müller wird um Schutz und Segen für Mensch und Tier bitten, so wie das die alte Tradition will», so Pestalozzi Kohler. Die Gesamtschule für Theater Grenchen (GTG) lanciert mit ihrer Präsentation von sechs dramatischen Werken Loriots einen Angriff auf die Lachmuskeln und die «Gebirgspoeten», ein skurriles und witziges Mundarttrio, dichten dort, «wo es steil ist».
Dazu gibt es den ganzen Abend über Veranstaltungen, Führungen und Lesungen an den Veranstaltungsorten. Diverse Museen öffnen zum Teil extra für die Kulturnacht.
«Unser Programm soll mit seiner Vielseitigkeit für alle etwas bieten. Nun hoffen wir auf ein zahlreiches Publikum am Samstag, 8. September, denn wir möchten den grossen Erfolg vom letzten Mal noch toppen», so Pestalozzi-Kohler.