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Der Selzacher Fotograf Ernst Christen ist «hingerissen» vom Schönen. In seinen in der Regiobank Grenchen ausgestellten Bildern liegt viel Sorgfalt und Herzblut. Weitläufige Landschaften und ausserordentliche Winkel fesseln dabei den Betrachter.
Es ist die Schönheit, die Ernst Christen fasziniert und die er auf seinen Fotografien festhalten will: die Schönheit von Orten und der Natur. Seine Fotografien entstehen in mehreren Arbeitsschritten, denen ein langer Prozess zugrunde liegt. Angefangen damit, dass Christen, ehe er anfängt, Fotos zu schiessen, erst stundenlang vor seinem Sujet steht und es beobachtet.
So lange, wie er vor den Landschaften steht, die er festhalten will, könnte theoretisch auch ein Betrachter vor dem fertigen Kunstwerk stehen. Seine Fotografien berühren und faszinieren, sie hauchen den Motiven Leben ein, sodass man sich selbst an den Ort der Aufnahme versetzt glaubt.
Für ein Bild knipst Christen rund 200 Fotos. Dabei wählt er nicht einfach eines aus und bearbeitet es, sondern legt sieben bis acht Fotos aneinander und verbindet sie, sodass daraus ein einziges Bild entsteht. Dies tut er so präzis, das keine Unterbrüche oder Übergänge mehr feststellbar sind. Durch diese Technik entstehen Fotografien mit spannenden Winkeln und weitläufigen Panoramas. «Es ist eine ganz neue Sicht auf die Fotografie», erklärt Christen.
Er fotografierte bereits als von Kindesbeinen an. Sein erstes Foto entstand im Alter von rund fünf Jahren und hielt Enten auf dem Luganersee fest. «Schon damals begeisterte mich der Entstehungsprozess eines Bildes, vom Abdrücken bis zur fertigen Aufnahme.»
Der Selzacher ist der zwölfte Künstler, der in der Regiobank ausstellt. Am vergangenen Mittwoch war die Vernissage, die Ausstellung endet im April und kann während der Schalteröffnungszeiten besucht werden. Die Regiobank setzt sich für regionale Kulturförderung ein.
In Grenchen werden dabei jährlich zwei regionale Künstler gefördert, indem ihnen in der Schalterhalle durch eine Ausstellung eine Plattform geboten wird. Die meisten der ausgestellten Bilder waren im letzten Jahr im Kunstsupermarkt in Solothurn zu sehen. Es sind vornehmlich Landschaftsbilder aus der näheren Umgebung Grenchens anzutreffen. Aber auch einige andere Ortschaften wurden aufgegriffen.
Die schwarz-weiss Porträts mit dem Titel «Hands and Faces» sind ein Nebenprojekt von Christen, der hauptsächlich Reisefotograf ist. Aktuelle Projekte sind Bildbände. So bereist und fotografiert er die Schweiz, um ein schweizerisches Souvenirbilderbuch herzustellen, der zweite Bildband beschäftigt sich mit dem Thema «Göttliche Projektionen».
Bisher hat Christen hierfür über 100 Kirchen in Frankreich, der Schweiz und Deutschland besucht. Bereits erschienen ist der Bildband «Solothurn – die schönste Stadt der Welt».