Auf einmal war der umstrittene Steinblock beim EPA-Parkplatz in Grenchen nicht mehr an seinem ordentlichen Platz. Er wurde um einige Meter verschoben. Gestern stand der Stein wieder an seinem angestammten Platz.
Seit Langem wird heftigst diskutiert, ob der sogenannte «Stein des Anstosses» zwischen EPA-Parkplatz und Bettlachstrasse wieder entfernt werden könnte – Gewerbetreibende erhoffen sich mehr Kundschaft, die Stadtbehörden hingegen sind skeptisch. Nun wurden plötzlich Nägel mit Köpfen gemacht: Die Steinblockade, die offiziell erst 2012 zu Testzwecken hätte entfernt werden sollen, steht seit dem Wochenende nicht mehr an ihrem angestammten Platz vor der Parkuhr, was bei Passanten für einige Verwirrung sorgte.
Wie die Bildfolge zeigt, wurde der Brocken nur wenige Meter gegen den Marktplatz verschoben, wobei von Schieben bei einem grossen Steinbrocken wohl nicht die Rede sein kann. «Das braucht schon einen Stapler oder ein grosses Fahrzeug mit Seil oder Kette, um diesen Stein zu heben», weiss Stadtpolizeichef Robert Gerber. Stadtbaumeister Claude Barbey kann sich ebenfalls keinen Reim darauf machen, wer den Stein entfernt hat. Bisher war es noch gar nicht aufgefallen. «Wir werden den Stein umgehend zurückstellen», sagt der Stadtbaumeister allerdings klar.
Es ging alles mit rechten Dingen zu
Doch hinter der vermeintlichen Nacht- und Nebelaktion stecken keine bösartigen Frevler. Simpler Grund für die Veränderung (oder Verwirrung) sind die Festivitäten zu «150 Jahre Italien» von vergangenem Wochenende. Der Freitagsmarkt musste aufgrund des Festes nämlich auf den Zytplatz und an die Bettlachstrasse verschoben werden. Und um den Marktfahrern die Zufahrt zu erleichtern, wurde der Stein vorübergehend verschoben. Das wird bei grösseren Anlässen öfters so gemacht.
Obwohl die Aktion nicht bis in alle Ecken der Stadtverwaltung vorgedrungen ist, ging also alles mit rechten Dingen zu. Es waren die Werkhofmitarbeiter, die in Absprache mit den Fest- und Marktorganisatoren und der Polizei den Stein mit einem Stapler umplatziert haben. Gestern dann – kurze Zeit, nachdem diese Zeitung beim Werkhof nachgefragt hatte – stand der «Stein des Anstosses» dann wieder an seinem alten Platz. Noch bevor die Durchfahrt wieder als Abkürzung entdeckt wurde.