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Iris Minders Jubiläumsinszenierung fürs 2021 ist aufgegleist. Das Stück heisst «Äs eigets Völkli». Christian Ambühl ist neuer Präsident des Vereins Freilichtspiele Grenchen.
In einem Jahr wird die Grenchner Theaterautorin und Regisseurin Iris Minder im Eichholz ein weiteres Freilichtspiel inszenieren. «Dies alles, wenn Corona uns nicht einen Strich durch die Rechnung macht», meint Minder vorsichtig, als wir sie zusammen mit Mitgliedern des Vereinsvorstands in ihrem Theateratelier «Gänggi» am Höhenweg treffen.
In der Tat wurde Minder wie die meisten Kulturschaffenden hart getroffen. Ihre Projekte – z. B. auf Schloss Landshut, wurden abgesagt oder verschoben, im ohnehin kleinen Theateratelier könnten unter dem Coronaregime nur noch acht Leute zuschauen, was Auftritte vorerst verunmöglicht.
Doch wenn es möglich wird, möchten Minder und der Verein Grenchner Freilichtspiele noch einmal auftrumpfen. «Es ist das zehnte Freilichtspiel, ich werde 70 und werde dann 30 Jahre kulturschaffend in Grenchen sein», erklärt Minder zum Umstand, warum sie es noch einmal wissen will. Ein dreifaches Jubiläum, über das sie sich freuen würde, wenn es stattfinden kann.
Prominente Unterstützung erhält sie dabei von Christian Ambühl, seines Zeichens Kommandant der Grenchner Stadtpolizei. Er hat kürzlich das Präsidium des Vereins Freilichtspiele Grenchen übernommen (vgl. Kasten). Das Jubiläumsfreilichtspiel heisst «Äs eigets Völkli» und ist – wie könnte es anders sein – den Grenchnerinnen und Grenchnern gewidmet. «Es ist ein Spaziergang mit Augenzwinkern durch die Geschichte Grenchens», meint Lorenz Probst. Er gehört zum schauspielerischen Kernensemble Minders und ist im Verein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Natürlich nimmt die Zeit und später die Zeitmessung eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Rolle ein. Angefangen beim mitunter immer noch rätselhaften Schalenstein über die Römerzeit bis zum Beginn der Uhrenindustrie in Grenchen. «Die Zeit wird als Person auftreten», verrät Probst.
Eine Besonderheit des Stücks ist, dass es als szenisches Spiel ohne Zuschauertribüne angelegt ist. Wohl werde man auf dem bisherigen Freilichtheater-Gelände im Eichholz spielen, aber auf verschiedenen Plätzen. «Das Publikum begleitet die Schauspieler zu den verschiedenen Spielorten», erklärt Minder, die schon einige Erfahrung mit dieser Inszenierungsform hat (z. B. beim Gedenkspiel in Büren a. A. zum ehemaligen «Polenlager»).
Diese Form bringt es allerdings mit sich, dass pro Spielabend nur 35 Personen als Zuschauer dabei sein können. Mit diesem Setting gewinnt man aber einerseits Übersichtlichkeit auf der Szene, wo sich Darsteller und Publikum vermischen, ist aber auch auf der sicheren Seite, wenn in einem Jahr immer noch strenge Beschränkungen hinsichtlich der Besucherzahl von Veranstaltungen gelten würden.
Und heute, bei den Proben des Ensembles für die Gänggi-Produktion Momo im November 2020, das Minder für diese Produktion um sich geschart hat? – «Wir beginnen die Proben mit den notwendigen Sicherheitsmassnahmen», erklärt Minder. So bekommen die Schauspieler transparente Gesichtshauben aus Plexiglas, die man wie eine Brille oder auf einer Brille anstecken kann. «Beim Schauspielern braucht es einfach die Erkennbarkeit der Mimik, sonst wird es schwierig», erklärt Minder dazu.
Die Proben fürs «Äs eigets Völkli» beginnen im März 2021. Das erste Treffen mit Rollenverteilung, Startapéro usw. findet 10. November 2020 statt. Zum Ensemble des Stücks gehören 26 Personen, darunter Wohlbekannte aus früheren Freilichtspielen, aber auch neue Gesichter, erklärt Minder. Was verrät sie noch? «In der letzten Szene gibt’s Musik und wer möchte, kann mit uns tanzen. Alle Besucher sind am Schluss zum Apéro und gemütlichen Zusammensein eingeladen.»
Hinweis
Die Uraufführung von «Äs eigets Völkli» ist für den 11. Juni 2021 geplant, die Derniere für den 10. Juli 2021; Die 17 genauen Spieldaten werden rechtzeitig zum Vorverkaufsstart publiziert.
www.freilichtspiele-grenchen.ch