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Viel Publikum nahm am Tag der offenen Tür die Gelegenheit zum Augenschein beim Zivilschutz Eichholz wahr. Nebst Vorführungen der Zivilschützer stiess auch der Materialverkauf auf grosses Interesse.
Samstagmorgen kurz nach halb 8 Uhr. Die Zivilschützer trotten allmählich bei der Anlage im Eichholz ein. Die meisten von ihnen sind mit einer Sonnenbrille ausgerüstet. Ob dies nun an den herrlichen Sonnenstrahlen liegt, welche uns der April nach den kalten und nassen Tagen endlich wieder beschert, oder an einer langen Freitagnacht, sei hier einmal dahingestellt.
Als aber Zivilschutzkommandant Markus Böhi um Punkt 8.00 Uhr zum Appell ruft und die letzten Instruktionen erteilt, sind alle Augen und Ohren auf ihn gerichtet. Denn es verbleiben noch knapp zwei Stunden, bis der Startschuss für den Tag der offenen Tür der Regionalen Zivilschutzorganisation (RZSO) Grenchen und dem dazugehörigen Rampenverkauf fällt.
Spätestens jetzt ist auch der letzte Zivilschützer wach und die abschliessenden Vorbereitungen beginnen auf Hochtouren. Die Zelte werden aufgestellt, Festbänke bereitgemacht, und natürlich muss auch das zu verkaufende Material präsentabel angeordnet werden. Insgesamt 55 Zivilschützer sind für diesen Anlass aufgeboten worden, welcher während zweier Wochen akribisch geplant wurde. Rufe wie «Los, bring den Anhänger hier rüber» oder «Hilf mir mal beim Tragen» erschallen über das Gelände.
Hektisch geht es auch bei der Küchenmannschaft zu und her – oder besser gesagt beim Küchenchef. Denn dieser hat alle Hände voll zu tun, sein Team zu orchestrieren. Schliesslich gilt es am Mittag viele hungrige Mäuler zu stopfen. Am Ende des Tages werden rund 150 Portionen Risotto – wahlweise mit Wurst – über die Theke gewandert sein. Die mobile Aussenküche ist dafür bestens gerüstet. «Damit kann ich inklusive Anfeuerungszeit in eineinhalb Stunden bis zu 200 Personen verpflegen», erklärt Küchenchef Matthias Steiger. Nach den Aufbauarbeiten gibt es für die eifrigen Einsatzkräfte noch eine letzte Stärkung mit Gipfeli, Berliner und Kaffee, bevor der grosse Ansturm losgeht.
Wie viel fasst eigentlich der Wasserkanister? Während der Pause werden noch schnell die nötigen Informationen zu den Produkten gepaukt, damit später der Kundschaft auch korrekt Auskunft gegeben werden kann. Und die kommt früher als gedacht. Noch vor dem offiziellem Start um 10.00 Uhr tröpfeln bereits die ersten Schaulustigen herein. «Die Leute stehen schon von der Autobahn her Schlange», hört man die Zivilschützer gelegentlich witzeln.
Doch bald konnte von Langeweile keine Rede mehr sein, denn innert kürzester Zeit war das Areal gefüllt mit stöbernden Menschen. Zu bestaunen gibt es eine ganze Bandbreite an altem Zivilschutzmaterial. Von Stirnlampen über Schnurtelefone bis hin zu Feldflaschen oder Petroleumlampen gibt es alles, was das Nostalgikerherz begehrt.
Matthias Steiger, Küchenchef
Während sich die alten Ledergurte schnell als Topseller herauskristallisieren, schenkt den an bester Lage präsentierten Gummistiefeln hingegen niemand Beachtung. Die niedrigen Preise brachten so manch einen Besucher in einen regelrechten Kaufrausch. So erstaunt es wenig, dass der eine oder andere mit mehr nach Hause ging, als er eigentlich tragen konnte.
Gleichzeitig zum Materialverkauf zeigten die Zivilschützer vom Fachbereich Unterstützung der interessierten Bevölkerung ihr Können mittels einer simulierten Personenrettung, Kellerauspumpen mithilfe einer Tauchpumpe sowie einer Kernbohrung.
Nach dem Mittagessen war der grosse Andrang allmählich wieder vorbei, und die Zivilschützer durften einen Gang zurückschalten und auch mal eine Ruhepause einlegen.