Gemeinderat Grenchen
Neugestaltung des Bahnhofplatz Süd nimmt erste Hürde

Der Gemeinderat Grenchen sagt einstimmig Ja zum Bauprojekt zur Neugestaltung des Bahnhofplatzes beim Bahnhof Süd mit neuem Busterminal. Schon im September soll das Projekt der Gemeindeversammlung vorgelegt werden, im November der Souverän an der Urne entscheiden.

Oliver Menge
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Eine Visualisierung des Grenchner Bahnhofplatzes.

Eine Visualisierung des Grenchner Bahnhofplatzes.

Illustration zvg

Nun geht es vorwärts mit der Neugestaltung des Bahnhofplatzes beim Bahnhof Grenchen Süd. Der Gemeinderat stimmte der vorgeschlagenen und ausgearbeiteten Variante einstimmig zu.

Stadtbaumeister Aquil Briggen betonte in seiner Präsentation des Projekts, dass man die nun gewählte Variante mit einer teilweisen Verkehrsentflechtung - von einigen Mitgliedern im Gemeinderat als Kompromissvorschlag bezeichnet, weil man vom Siegerprojekt des ausgeschriebenen Wettbewerbs nur noch wenig sehe - konsequent durchgezogen habe. Das Bauprojekt wurde zwei Mal mit der Behindertenorganisation Procap abgestimmt und mit Migros, SBB, BGU, dem Kunsthaus und der Polizei Stadt Grenchen koordiniert. Briggen meinte auch, es freue ihn sehr, dass sich das Architekturbüro, das den Wettbewerb gewonnen hatte, dazu bereit erklärte, das Projekt auch künftig zu begleiten.

Der neue Bahnhofplatz zwischen Bahnhofgebäude und Kunsthaus gelegen wird grün: Baumalleen markieren die Tor-ähnlichen Ein- und Ausgänge an der Bahnhofstrasse nach der Kreuzung Freistrasse und vor dem Landikreisel. Und sicherer: Neben dem Migrosparkplatz wird ein neuer Busterminal realisiert, die Busse fahren nicht mehr zwischen Bahnhof und Kunsthaus durch, sondern erhalten eine direkte Zufahrt von der Freiestrasse her. Der Bahnhofplatz erfährt so eine teilweise Verkehrsentflechtung: Fussgänger, Velos in beiden Richtungen sind erlaubt, Taxis und Autos lediglich, um Fahrgäste zum Bahnhof zu bringen und abzuholen. Der Bus hingegen fährt nicht mehr durch die 20er-Zone.

Ebenfalls Bestandteil des Projekts ist eine neue Glassammelstelle beim Migros-Restaurant mit eigener Zufahrt. Und auch die in die Jahre gekommene Kanalisation im Bereich Bahnhofstrasse soll saniert werden. Um den Busterminal zu bauen, muss eine Liegenschaft abgerissen werden, die die Stadt bereits erworben aber trotzdem abbuchen muss.

Die Kosten: Neugestaltung des Bahnhofplatzes und Busterminal: 5,65 Mio. Fr.; 760'000 Fr. ist der Buchwert der Immobilie, die weg muss, die Glassammelstelle inklusive Zufahrt - die Migros hat der Stadt das Land zur Verfügung gestellt - kostet 220'000 Fr. und die Sanierung der Kanalisation kostet 590'000 Fr. Die beiden letzten Posten werden aus den Spezialfinanzierungen Abfall und Abwasser finanziert.

Alle Fraktionen plädierten klar für eine rasche Umsetzung des Projekts und ein Ende des nun schon lange dauernden Prozesses. Der Platz zwischen Kunsthaus und Bahnhof sei der belebteste Platz in der ganzen Stadt und es sei höchste Zeit, dass es mit der Neugestaltung vorwärts gehe.

Der Plan ist ambitiös: Bereits im September wird das Projekt der Gemeindeversammlung vorgelegt. Stimmt diese zu, soll das Volk schon im November an der Urne über den Ausführungskredit entscheiden.

Das Projekt soll auch im Aggloprogramm eingereicht werden. Man hofft damit auf Beiträge des Bundes. Um aber nicht auf diese warten zu müssen, wird man einen Antrag auf frühzeitige Bauauslösung wegen Dringlichkeit des Bauvorhabens einreichen müssen. Diese Dringlichkeit werde noch ausformuliert und geprüft, sagte der Stadtbaumeister.