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Die Sanierung der wichtigen Verbindungsstrasse in Grenchen soll im Juli beginnen. Es gibt wieder Bäume und zusätzliche Parkplätze.
Zwischen Juli und Oktober wird die Güterstrasse komplett saniert und zu diesem Zweck gesperrt. Die Zahl der Parkfelder (blaue Zone) wird fast verdoppelt. Damit dürfte die Geschichte der Strasse als Stadtrennbahn beendet sein. Denn die Parkfelder, die heute einzeln auf dem Trottoir angeordnet sind, werden auf dem Niveau der Strasse in Abschnitten konzentriert, analog der benachbarten Quartierstrassen, und dienen der Verkehrsberuhigung. Es wird auch wieder Bäume geben.
720'000 Franken investiert die Stadt in die Aufwertung der Güterstrasse entlang der Bahnlinie Zürich-Biel. Endlich verschwindet der holprige Flickenteppich, und das gut 300 Meter lange Verbindungsstück zwischen Leimenstrasse und Bahnhofstrasse-Kreisel erfährt eine Verkehrsberuhigung. Davon profitieren nicht nur die jüngst gebauten Mehrfamilienhäuser nördlich der Strasse, sondern auch Park & Rail (Bahnparkplatz) und der Busbetrieb. Zwei BGU-Linien, 23 und 33, führen durch die Güterstrasse.
Gemessen an der langersehnten Aufwertung ist die dreimonatige Sperrung der Strasse das kleinere Übel. BGU-Chef Hans-Rudolf Zumstein erklärt: «Die meiste Zeit können die Busse die Baustelle mit Hilfe einer Lichtsignalanlage passieren.» Eine komplette Sperrung und damit der Wegfall der Haltestelle «Güterstrasse» sei nur für die Woche vom 27. Juli bis 2.August geplant. «Dann werden beide Buslinien durch die Unterführungs-, Niklaus Wengi- und Flughafenstrasse geführt.»
Dieser Zeitplan ist für Zumstein von grosser Bedeutung, weil der BGU im Sommer während der Gleisarbeiten in der Witi den Bahnersatz sicherstellen muss. Vom 20. Juni bis 25. Juli, während 36 Tagen, ersetzen Busse den ICN sowie den einen der beiden stündlich verkehrenden Regionalzüge. Der Eilkurs zwischen den Bahnhöfen Grenchen Süd und Solothurn werde im Doppelstöcker über die Autobahn geführt. Der Bahnersatz für den Regionalzug werde via T5 verkehren und alle Bahnhöfe bedienen, so der BGU-Chef.
Bis zum 29. Mai lief die Einsprachefrist. Gibt es keinen Widerstand gegen die Sanierung, verwandelt sich die Güterstrasse am 6. Juli in eine Baustelle. Dazu sagt Stadtbaumeister Aquil Briggen: «Die Strassenraumgestaltung ist der Einheitlichkeit halber an die Leimenstrasse angelehnt.
So werden die Parkplätze nicht mehr auf dem Gehweg angeordnet, sondern befinden sich analog der Leimenstrasse auf dem Niveau der Strasse.» Es werde 14 Parkfelder geben (Heute sind es acht.)
Elf Bäume sollen der Güterstrasse den Alleen-Charakter zurückgeben, der früher ihr Markenzeichen war. Welche Baumart gepflanzt wird, ist gemäss Briggen noch nicht entschieden. «Es wird darauf geachtet, dass eine ‹stresstolerante› Art gewählt wird, welche auch mit längeren trockenen und heissen Perioden zurechtkommt.» Überdies werde es sich um eine einheimische Baumart handeln.
Im Bereich der Parkplätze bekommen die Bäume einen Anfahrschutz. Metallstangen werden die Bäume gegen die Autos abschirmen. Damit dürften die Lehmspuren der (leeren) Baumgruben, die heute bei feuchtem Wetter Fahrbahn und Trottoir gleichermassen verunzieren, der Vergangenheit angehören. Ferner werden an der Nordseite der Strasse flache Schalensteine den heutigen hohen Randstein ablösen.
Bis sich der Boden gesetzt hat, müssen die Verkehrsteilnehmer mit dem Unterbelag vorliebnehmen. Der Stadtbaumeister rechnet damit, dass der fugenlose Deckbelag im Sommer 2021 eingebaut werden kann. Dafür muss die Güterstrasse dann nochmals für einige Tage gesperrt werden.
Ebenfalls bis gestern lag ein weiteres grosses Strassenbauprojekt an der Central- und Mühlestrasse zur Einsicht auf. Hier werden ab dem 22. Juni in Etappen einerseits die Bushaltestellen saniert und behindertengerecht angepasst, andererseits soll das Quartier von einer neuen Multisammelstelle profitieren. Diese wird südlich der Ecke Quartierstrasse/Centralstrasse gebaut. In der Centralstrasse soll ein lärmdämmender Belag eingebaut werden. Im Budget sind für diese Aufgabe 650'000 Franken vorgesehen. Der Strassenzug soll zudem dank zweier 20er-Zonen wohnlicher werden.
Diese Verkehrsberuhigungen sind von der Einmündung der Schild-Rust-Strasse bis zum Britannia Pub und gegenüber auf der Höhe des Restaurants Metzgerhalle geplant. Fussgängerstreifen beim Oelirain und der Wiesenstrasse sowie auf der Centralstrasse auf der Höhe der Liegenschaft 102 sollen die Verkehrsberuhigung unterstützen. Dasselbe gilt für die Parkplätze (blaue Zone) östlich der Centralstrasse und nördlich der Schild-Rust-Strasse.
Die Bauzeit dürfte ungefähr ein Jahr betragen. Während dieser Zeit können die Busse die Strecke mithilfe von Lichtsignalanlagen fast immer befahren. Lediglich in den Sommerferien wird der Busverkehr für drei Wochen über die Quartier- und Rainstrasse umgeleitet. Wann genau, kann BGU-Chef Hans-Rudolf Zumstein noch nicht sagen. (dd)