Grenchen
Neugestalteter Innenraum der Zwinglikirche wird vorgestellt

Der Innenraum der Zwinglikirche erfuhr eine Neugestaltung. An einer Vernissage wurde das Ergebnis der interessierten Bevölkerung vorgestellt. Moderiert wurde die Vernissage von Pfarrer Donald Hasler und Innenarchitektin Chantal Kauer.

André Weyermann
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Pfarrer Donald Hasler und Innenarchitektin Chantal Kauer moderierten die Vernissage.

Pfarrer Donald Hasler und Innenarchitektin Chantal Kauer moderierten die Vernissage.

André Weyermann

Was lange währt, wird endlich gut. Über zwei Jahre hatte sich eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Innenarchitektin Chantal Kauer und Pfarrer Donald Hasler Gedanken zur liturgischen Gestaltung der reformierten Kirche gemacht und sich dabei unter anderem auch von der kantonalen Denkmalpflege beraten lassen.

Architektur der Kirche respektiert

Entstanden ist ein Projekt, das auch den neuen pastoral-theologischen Entwicklungen Rechnung trägt und die Anliegen der Gemeindemitglieder aufnimmt. Sie können fortan vermehrt in den Gottesdienst einbezogen werden. Gleichzeitig wurden aber Schönheit, Symmetrie und Einfachheit der Architektur der Kirche respektiert.

Auffälliges Element der Neugestaltung ist der sogenannte Lebensweg. Die verschiedenen Zyklen des menschlichen Lebens werden in Form von verschiedenfarbigen Glasflächen an der Kanzelrückwand der Zwinglikirche dargestellt.

Eine aus Schmiedeeisen gefertigte Ranke bildet den Abschluss und die Verbindung der verschiedenen Lebenszyklen. Auf den Glasflächen können die Namen der Getauften, Konfirmierten, der Hochzeitspaare und ebenfalls der Verstorbenen dargestellt und entsprechend gewürdigt werden.

Daneben wurden auch ein Abendmahltisch und Tauftisch in bewusst einfachem und bodenständigem Eichenholz gefertigt. Je ein metallener Kerzen- und Blumentisch komplettieren das neue Mobiliar.

Initiiert wurde die Neugestaltung von den Pfarrerinnen Renate Zürcher und Kornelia Fritz. Aus der ursprünglichen Idee eines «Taufbaumes» entwickelte sich im Laufe der Zeit in der eingesetzten Projektgruppe die nun verwirklichte, umfangreichere Lösung.

Wie Gestalterin Chantal Kauer an der Vernissage erläuterte, sei man von der Idee eines Baumes schon wegen der Höhe und der Symmetrie des Kirchenraumes weggekommen. «Der Lebenszyklus symbolisiert den menschlichen Werdegang von der Geburt bis zum Tod mit all den Erfahrungen, welche wir auf diesem Weg machen», führte sie weiter aus.

Die in den Farben grün, gelb, rot und blau gehaltenen Glasflächen sind denn auch verschieden gross, um zu veranschaulichen, dass sich der Mensch im Laufe seines Lebens Wissen und Erfahrung aneignet.

«Echte» Zwingli-Elemente

Die verbindende Ranke oberhalb des Lebensweges nimmt bereits vorhandene, gemalte Zierelemente in der Kirche wieder auf. Pfarrer Donald Hasler betonte, dass mit dem schlichten Abendmahltisch und dem Kerzentisch nun auch «echte» Zwingli-Elemente in der Kirche präsent seien neben einem griechischen Tempel, einem Predigtsaal sowie einer Hugenotten-Kanzel.

Huldrych Zwingli selber habe während der Predigt jeweils zwei Kerzen angezündet. Der Vernissage wohnte eine stattliche Anzahl Interessierte bei, darunter der Stadtpräsident sowie die ausführenden Handwerker aus Grenchen und Bettlach.