Meinisberg
Neues Gesicht fürs Dorfzentrum: Neues Gemeindehaus und Schulhauserweiterung geplant

In Meinisberg steht ein grosses öffentlichen Bauprojekt an. Geplant sind ein neues Gemeindehaus und eine Erweiterung des Schulhauses.

Margrit Renfer
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Ansichten vom geplanten neuen Dorfzentrum in Meinisberg
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Orientierungsversammlung für die Bevölkerung am 18. August 2020
Modelle des Bauprojektes
Am 29. November findet eine Volksabstimmung statt.

Ansichten vom geplanten neuen Dorfzentrum in Meinisberg

Margrit Renfer

Die Gemeindebehörden von Meinisberg luden zur Informationsveranstaltung über die Schulhauserweiterung und den Neubau des Gemeindehauses. Sie präsentierten ein sorgfältig überlegtes Projekt. Das Dorfzentrum wird aufgewertet.

«Mit einem eigenen Gemeindehaus und dem erweiterten Schulhaus erhält das Dorf ein neues Gesicht», sagte an der Informationsveranstaltung der Gemeinde Meinisberg Architektin Silvia Weibel von Skop Architekten und Planern Zürich. Gesicht verdecken hiess es für die 80 Teilnehmenden an der Versammlung in der Mehrzweckhalle mit der Maskenpflicht.

Der Kindergarten im Dorf, vom Bau weg ein Provisorium, ist seit Jahren marod. Der Schulraum muss dem neuen Lehrplan angepasst werden. Die Gemeindeverwaltung passt nicht mehr ins Schulhaus. Nach Jahren der Machbarkeitsstudien und Analysen der Schulsituation wurde jetzt das Siegerprojekt aus dem Planverfahren vorgestellt.

Die Bevölkerung ist gewachsen

Die Urnenabstimmung findet am 29. November statt. Das Dorf verändert sich. «Die Bevölkerung ist von 675 Einwohnern im Jahr 1950 auf heute 1300 gewachsen», sagte an der Infoveranstaltung Gemeindepräsident Daniel Kruse. Die Behörden hätten mit den Planern eine optimale, zukunftssichere Lösung erarbeitet. Diese basiere auf der für die Gemeinde verfügbaren Landfläche und den finanziellen Mitteln. 4,9 Millionen Franken sind für das Vorhaben gerechnet, was im heutigen Zeitpunkt keine Steuererhöhung bedinge. 125 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule in Meinisberg. Die Zahl sei recht stabil, da nur wenig weiteres Bauland für Mehrfamilienhäuser zur Verfügung steht.

Laut Baubeschrieb bilden Schule, Gemeinde, Sporthalle und Feuerwehrmagazin mit Werkhof in Meinisberg ein gut erschlossenes Dorfzentrum. Das Schulhaus wird weiter gebaut, um die fehlenden Räume zu ergänzen, und erhält im Erdgeschoss den Doppelkindergarten mit direktem Zugang zur neuen Spielwiese am Platz des abzubrechenden Kindergartens. Es entsteht ein Kopfbau am bestehenden Schulhaus. Der Eingang zum Schulhaus wird im Zuge des Anbaus grosszügiger gestaltet. Die klare Satzung berücksichtigt die Ost-West-Achse.

Ein eigenes Gemeindehaus

Ein neues Gemeindehaus wird als Eingangssituation zum Dorfzentrum gegenüber dem Pausenplatz und als Abgrenzung zur Strasse gebaut. Der Neubau fügt sich mit seiner eingeschossigen Bauweise und dem grossen Dach in die Umgebung mit den historischen Bauernhäusern ein. Die Gemeinde erhält durch die Lage des Gebäudes an der Hauptstrasse eine Adresse. Das eigenständige Haus mit lichtdurchfluteten Büros und dem Mehrzwecksaal in der Mitte für rund 60 Personen soll zum Gesicht der Gemeinde werden. Es wird mit ressourcenschonenden und natürlichen Materialien nach Minergiestandards gebaut.

Schulleiter: «Attraktiver Schulraum»

Für Schulleiter Michael Abt sind die Erweiterung und der Neubau umsichtig und sorgfältig geplant. Damit würden in Zukunft die Räume für die Meinisberger Schule basisstufentauglich, erfüllten die Anforderungen des Lehrplanes und an einen zeitgemässen Unterricht. Die Räume seien flexibel nutzbar, nahe beieinander und mit einem Lift barrierefrei zu erreichen. «Meinisberg bringt mit attraktivem Schulraum Bälle ins Rollen für effektives und erfolgreiches Lernen, für motivierte Schüler und Lehrpersonen», sagt der Schulleiter.

In der Diskussionsrunde war «die Investition in die Zukunft von Meinisberg» für die Schule kaum umstritten. Doch zum Gemeindehaus und den Kosten wurden Fragen gestellt, ob eine Lösung mit einem Aufbau auf dem Feuerwehrgebäude anstatt eines Neubaus auf dem grünen Platz nicht möglich gewesen wäre. Alle eingegangenen Projekte haben den einfachen Nutzbau des Feuerwehrgebäudes wegen der Statik dafür nicht berücksichtigt. Gemäss dem Gemeindepräsidenten hätte dies einen Abbruch und mehr Kosten bedeutet. Die Zivilschutzanlage hier soll neu als Archiv dienen.

Für das neue Gemeindehaus müsse wegen des Grund- und Hangwassers gepfählt werden. Die Spezialkommission wie der Gemeinderat empfehlen die für sie gut überlegte Lösung zur Annahme. Einzig werde wohl die auf dem Bild grüne Farbe des Schulhausanbaues noch diskutiert.
Wenn die Bevölkerung am 29 November Ja sagt, ist der Baubeginn im Sommer 2021 geplant, die Schlüsselübergabe ein Jahr später.