Die Feuerwehr Grenchen ersetzt ihr Löschfahrzeug, das sie 33 Jahre lang im Dienst hatte.
Feuerwehrkommandant Thomas Maritz stellte in der vollbesetzten Aula im Feuerwehrgebäude eine bemerkenswerte Aussage an den Anfang seines Rück- und Ausblickes: «Wenn die Leute die 118 wählen, erwarten sie Professionalität; dies, obwohl wir eine Milizorganisation sind.» Diese Erwartungshaltung steigere den Druck auf die Feuerwehr. Thomas Maritz gab sich überzeugt, dass man dank stetiger und qualitativ hochstehender Aus- und Weiterbildung sowie der zeitgemässen Ausrüstung dafür gewappnet sei.
Da passte es gut, dass gerade rechtzeitig zum Schlussrapport das neue Rüstfahrzeug geliefert und getauft werden konnte. Es ersetzt das bisherige Gefährt, welches nach 33 Dienstjahren den Anforderungen nicht mehr genügen konnte. Der neue «Scania P410» aus dem Hause Vogt in Oberdiessbach ist für technische Hilfeleistungen vorgesehen, kommt also vor allem bei Unfällen sowie im Pionierwesen zum Einsatz. Stadtpräsident François Scheidegger betonte, dass diese Beschaffung in den zuständigen Gremien zu keinerlei Diskussionen Anlass gegeben habe. Man wisse, dass es sich dabei nicht um Wunschbedarf handle, und sehe auch, dass zur Ausrüstung jeweils Sorge getragen werde. Für nächstes Jahr ist insbesondere die Anschaffung eines mobilen Grosslüfters vorgesehen, damit die Rettungskräfte schnell den Durchblick in den zahlreichen Einstellhallen in unserer Stadt haben und eingreifen können.
Die Feuerwehr wurde 2019 bisher 172 Mal gerufen und leistete 1790 Einsatzstunden. Fünf Falschalarme wurden dabei gezählt. Zwar war es nicht mehr so ein «verrücktes» Jahr wie 2018, trotzdem beanspruchten Umwelteinflüsse und die damit einhergehenden Ereignisse die Rettungskräfte deutlich mehr als die eigentliche Brandbekämpfung. Thomas Maritz ging auf verschiedene Einsätze kurz ein, wie zum Beispiel den spektakulär anmutenden Motorrad-Brand an der Landi-Tankstelle, den Brand eines Kesselwagens am Bahnhof Süd, eine Tierrettung oder auch eine Liftrettung. Neben den Ernsteinsätzen hat sich die Feuerwehr zudem immer wieder der Bevölkerung präsentiert, so an der Mia, den Mobilitätstagen oder am Red Bull Race Day. Und selbstverständlich suchte man den Kontakt zu Schulen und Kindergärten sowie zum Ferienpass. 2020 wird es eine Sonderausstellung im Kultur-Historischen Museum geben.
Für die Zukunft ist man offensichtlich auch personalmässig gewappnet. 11 Rekruten wurden nämlich zu Soldaten befördert, und aus dem Jahrgang 1999 werden 7 Personen zu Feuerwehrleuten ausgebildet.
Im Moment besteht die Organisation aus 97 Frauen und Männern, die Jugendfeuerwehr zählt zusätzlich 15 potenzielle Mitstreiter. 7 Personen haben die Feuerwehr verlassen, zumeist aus beruflichen Gründen oder weil sie von Grenchen weggezogen sind. «Quick and Safe» lautet das Motto für 2020. «Wir wollen schnell vor Ort sein, zackig arbeiten und dennoch die Sicherheit der Feuerwehrleute und der Betroffenen jederzeit gewährleisten», erklärte Kommandant Thomas Maritz abschliessend.
Der Stadtpräsident bedankte sich im Namen der Bevölkerung und der Behörden bei den Einsatzkräften und stellte in Aussicht, dass man auch die in die Jahre gekommenen Garderoben demnächst sanieren werde. «Ihr seid eine coole Truppe, auf die man sich verlassen kann. Unsere Bevölkerung kann dank Euch gut schlafen», lobte er die gesamte Einheit.