Grenchen
Neue SWG-Produkte setzen Kundschaft unter Strom

Die SWG macht mit neuen Produkten einen grossen Schritt in Richtung erneuerbare Energie und Energiewende. Eine gute Sache, die aber nicht von allen Kunden als positiv beurteilt wird. Vor allem ist es das Prozedere, das stört.

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SWG setzt auf erneuerbare Energie

SWG setzt auf erneuerbare Energie

Keystone

So einfach, wie sich Geschäftsleiter Per Just das vorgestellt hat, kommen die neuen Stromprodukte der SWG vielleicht doch nicht durch. Kunden können ab nächstem Jahr zwischen drei Produkten wählen, wobei ihnen aber nicht günstiges, sondern teureres empfohlen wird. Mehr noch: Wer sich nicht vorgängig bei der SWG meldet, erhält automatisch das Produkt «erneuerbar», das 0.8 Rappen mehr pro Kilowattstunde kostet.

Bisher waren die Rückmeldung gering, das kritische Feedback sehr verhalten, sagt Per Just am Mittwoch gegenüber dem Grenchner Tagblatt. Eine Online-Umfrage zeigt nun ein etwas anderes Bild: Von 72 Abstimmenden finden nur 15 Prozent das Vorgehen der SWG richtig. 85 Prozent finden es falsch, dass die SWG Kunden, die sich nicht melden, automatisch ins teurere - wenn auch besser und nachhaltigere - Produkt transferiert.

Kein schlechtes Gewissen

Die SWG hat deswegen kein schlechtes Gewissen. Manchmal brauche es eben einen kleinen Schub in die richtige Richtung. Anders sei eine Energiewende noch schwieriger zu schaffen. Doch einige Kunden haben dafür kein Verständnis: «Wenn wir solche Nötigungen tolerieren, dann spielen wir Bern alle Trümpfe in die Hand, um eine Volksabstimmung zur Energiewende zu umgehen», findet ein Zeitungsleser. Er finde das Ganze äusserst bedenklich. (pfu)