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Das Blutspendezentrum im Sunnepark in Grenchen hat neue Öffnungszeiten, damit das Spenden auch am Morgen oder über den Mittag möglich ist.
Das Blutspendezentrum im Sunnepark (ehemaliges Spital) Grenchen hat eine wichtige Funktion für die Blutversorgung in der Region. Es gehört zusammen mit acht weiteren Standorten zur Blutspende-Region Aargau-Solothurn. Seit dieser Woche hat es neue Öffnungszeiten. Wer Blut spenden will, kann dies nun am Dienstag von 11.30 Uhr bis 19.30 Uhr.
Wie der ärztliche Leiter, Jörg-Peter Sigle, erklärt, will man so flexibler werden, indem das Spenden nun auch am Morgen oder über den Mittag möglich ist. Gibt es denn im Moment zu wenig Blutspender? «Jein», meint Jörg-Peter Sigle. «Wir können den Blutbedarf in der Region gerade so decken.» Andererseits gibt er zu bedenken, dass für jeden regelmässigen Spender, der aus Altersgründen (Altersgrenze 70 Jahre) ausfällt, drei bis vier neue Spender gewonnen werden müssen, um diesen Ausfall kompensieren zu können.
In der Region Aargau-Solothurn werden pro Jahr 20'000 Blutspenden abgenommen, in Grenchen sind es 1000 Blutspenden. Das Blut, welches im Sunnepark entnommen wird, wird im zentralen Labor in Aarau kontrolliert und verarbeitet und dann wieder in der Region eingesetzt, und zwar in der Chirurgie (Unfälle, Operationen) oder zur Behandlung von Krankheiten wie Leukämie. Neuspender kann im Prinzip jede gesunde Person vom 18. bis zum 60. Geburtstag werden. Es gibt allerdings gewisse Einschränkungen, was getätigte Reisen oder auch kürzlich erfolgte medizinische Eingriffe betrifft. Ein Merkblatt auf der Homepage gibt dazu genaue Auskunft.
Eine Blutspende dauert zwischen einer Halben- und einer Dreiviertelstunde. Die Entnahme selber dauert maximal fünfzehn Minuten. Pro Spende werden übrigens 450 Milliliter Blut gesammelt. «Wir sind bemüht, das Ganze so speditiv wie möglich zu gestalten. Wer aber wenig Zeit zur Verfügung hat und Wartezeiten verhindern will, kann sich auch vorgängig telefonisch bei uns anmelden», erklärt Jörg-Peter Sigle.
Ist es denn schwieriger geworden, Spender zu finden? So könne er das nicht bestätigen, antwortet der ärztliche Leiter. Als erschwerender Faktor zeige sich aber die gesteigerte Mobilität der Menschen und nach einem Aufenthalt im Ausland müsse gut geprüft werden, ob und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt eine Blutspende möglich sei. Je nach Destination muss denn auch mit einer Wartezeit von vier Wochen oder mehr gerechnet werden.
Blutspender und die Zentren, welche diese Dienstleistung erbringen, stehen kaum je in den Schlagzeilen. Und doch: Sie sind lebenswichtig. Bis heute ist es nicht gelungen, künstliches Blut zu schaffen. Ohne Blutspender kommt aber auch die beste medizinische Versorgung nicht aus. Deshalb ist jede Blutspende ein Zeichen der Solidarität gegenüber seinen Mitmenschen und ein überaus wertvolles soziales Engagement. Der tägliche Bedarf in der Schweiz liegt bei rund 1200 Blutspenden. Dem gegenüber stehen nur 5 Prozent der Bevölkerung, die tatsächlich Blut spenden. Diese freiwilligen Spender bilden zusammen mit den regionalen Blutspendediensten, den Spitälern und den Samaritervereinen die Basis der Blutversorgung in der Schweiz.
Der Slogan «Spende Blut – Rette Leben» hat nichts von seiner Aktualität verloren. Jeder und jede kann einmal betroffen sein. Denn vier von fünf Menschen benötigen mindestens einmal in ihrem Leben Blut. (IGU)
Weitere Informationen: www.blutspende-ag-so.ch