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Rund 100 000 Franken hat man in neue Nasszellen im obersten Stock investiert und kommt damit einem Bedürfnis der Kundschaft und der Pächter nach
Vreni Schneider, die Pächterin des Berggasthofs Untergrenchenberg, ist überglücklich: «Stellen Sie sich vor: Vor 9 Jahren, als wir hierher kamen, da gab es zuoberst im Haus zwei Massenlager mit Matratzen am Boden und kratzigen Militärwolldecken. Und jetzt, nach dieser Renovation, können wir unseren Gästen ein Angebot bieten, das sich sehen lassen kann.»
Tatsächlich: Wo sich früher bloss Estrich mit Gerümpel und eine alte Räucherkammer, natürlich nicht isoliert, befand, hat man einen neuen Badezimmerbereich eingebaut mit vier schönen, geräumigen und pflegeleichten Duschen, jede mit eigener Umkleidekabine. «Wir konnten so darauf verzichten, Damen und Herren trennen zu müssen.
Denn oft haben wir grössere Gruppen hier oben, die ausschliesslich aus Frauen oder aus Männern bestehen, da würde das keinen Sinn machen.» Der Einbau der neuen Duschen erfolgte im Herbst und Winter des letzten Jahres nach einer langen Planungsphase.
Seit April 08, als Schneiders den Gasthof übernahmen, haben sie selber viel in Eigenregie renoviert und erneuert. Im ersten Stock entstanden so schon im selben Jahr neue Doppel- und Mehrbettzimmer, mit neuen Böden und modernen Betten. Die ehemaligen Massenlager unter dem Dach wurden in Mehrbettzimmer mit neuen Kajütenbetten umgestaltet.
Den krassesten Wechsel gab es wohl im östlichen Zimmer: Statt 27 Personen in dreistöckigen 60-Zentimeter-Bettchen schlafen im «Familienzimmer» nur noch vier Leute, beispielsweise zwei Erwachsene und zwei Kinder. Schneider: «Das war schon von der Sicherheit her sehr fragwürdig und auch nicht mehr zeitgemäss».
Duschen gab es bisher nur gerade zwei im ersten Stock. Kabinenduschen, die schwierig zu reinigen waren und bei denen es ständig Wasserschäden gab. Anstelle der einen soll neu ein Wickeltisch hinkommen, die andere kommt noch ganz weg.
Richard Aschberger vom Bürgerrat ist sehr zufrieden. «Es ist ein zweckmässiger und schöner Umbau. Kein Luxus, aber auf die Bedürfnisse der Pächterfamilie und der Kundschaft abgestimmt.» Die Umbauarbeiten seien von Grenchner Firmen ausgeführt worden, was ihn sehr freue. «Schliesslich sind die Grenchenberge für die Grenchner da.»
Der Untergrenchenberg sei zu einem modernen Berggasthof geworden, der den Vergleich nicht zu scheuen brauche. «Eigentlich ist es schade, dass die wenigsten Leute wissen, dass man hier mitten in der Natur schöne und günstige Ferien machen kann. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unvergleichlich und die Küche schlicht fantastisch», so Aschberger.
Der Gasthof laufe gut, sagt Vreni Schneider: «Vom 1. August bis Mitte November waren wir sehr gut gebucht. Und auch jetzt haben wir schon Anfragen für den Mai.» Sie sei sich sehr wohl bewusst, dass sie hier eine einzigartige Oase habe.
Das nächste Projekt umfasst laut Aschberger die Renovation der Fassade und neue Fensterläden. «Es ist wichtig, dass wir immer wieder in die Berggasthöfe investieren und keinen Investitionsstau verursachen. Denn die Leute kommen nur, solange sie zufrieden sind.» Das betreffe natürlich alle drei Berghöfe, zwischen denen man austarieren müsse.
Jetzt, da der Schnee endlich da ist und die Lifte am Wochenende laufen werden, rechnet Vreni Schneider mit vielen Gästen. Die neuen Anlagen sollen aber erst Ende Januar zusammen mit den brandneuen Hot Pots auf der Terrasse mit einem Fest eingeweiht werden.