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Ausgerechnet die Solothurner Zahl war an der Reihe: Die 11. Gosche-Nacht fand statt. Trotz der Zahl Elf wurde der Prix Göschi keinem Stadtsolothurner, sondern natürlich einem Stadtgrenchner verliehen: Baracoa-Wirt Mehmet Polat.
Wo sich zu fasnachtshistorischer Zeit Aberhunderte im Parktheater während des Zunftballs drängten, bringt seit über elf Jahren die Gosche-Nacht närrisches Treiben in die denkmalgeschützten Gemäuer. Bei kakophonischen Klängen der Guggenmusiken, spitzen Versen der Schnitzelbänke – auch gegen Solothurn – und Discomusik vergnügten sich die Närrinnen und Narren bis in die Morgenstunden. Dank Kostümzwang ist die Gosche-Nacht tatsächlich ein närrischer Anlass und nicht nur eine normale Disconacht in fasnächtlichem Dekors.
Unbestrittener Höhepunkt ist jeweils die Verleihung des Prix Göschi. Die Fanfaren der Stadtratten läuten die Übergabe dieses Oscars der Grenchner Narrenwelt ein. Den «Prix Göschi» der «Gränchner Gosche» wurde an Mehmet Polat vergeben. Dies für seine Bemühungen, den Grenchnerinnen und Grenchnern eine Beiz für Jung und Alt zu erhalten, was ein wichtiger Faktor sei im Kampf gegen zu viele Coiffeursalons und Kebab-Buden. Obergosche Philippe Beiner verwies in seiner Laudatio auf die Tatsache, dass Polat tapfer die Schmerzen des Spagats zwischen den älteren Generationen am Morgen und den unzähligen Parties am Abend für die Jüngeren aushalte. So sei es für die Cervelat-Promis heute fast Pflicht, sich donnerstags am Fünfliber-Abend im Baracoa zu zeigen und viele Möchtegern-DJ`s hätten hier ihre Sporen abverdient.
Gemäss der Laudatio ist Mehmet Polat auch ein grossartiger Sportler: Auf dem Bildschirm in der Smoker-Lounge folgt Fussballmatsch auf Eishockeyspiel auf Fussballmatch. Die Gäste störe dies nicht besonders, da sie durch die Rauschwaden sowieso nichts erkennen könnten. Bei seinen Public Viewing-Aktionen während der Fussball-EM und WM scheue er keine Kosten für die Sperrung der Bettlachstrasse. Die Grenchnerinnen und Grenchner hätten aufgeatmet, als bekannt worden sei, dass Mehmet Polat dem Baracoa erhalten bleibt und er den horrenden
Mietzins weiterhin selber bezahlt. Mit weiteren Fanfaren und närrischem
Applaus nahm Mehmet Polat den Prix Göschi 2018 entgegen, der nun im
Baracoa wohl einen Stammplatz
erhalten dürfte.