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Die kleine Lengnauer Uhrenmarke ist Zeitnehmer der Imoca Ocean Masters.
Die unabhängige Lengnauer Uhrenmarken Delma und Delbana der Bettlacher Familie Leibundgut präsentierten ihre Produkte einmal mehr in einem Hotel gleich beim Basler Messegelände. Die «Hauptbühne» auf dem Messegelände ist vielen Herstellern zu teuer, so inzwischen auch der Solothurner Mondaine, welche eine Lokalität gleich nebenan gemietet hat.
Delma hat Wurzeln bis zurück ins Jahr 1924 und machte sich insbesondere in den 1960/1970er-Jahren einen Namen mit Taucheruhren. Dem Element Wasser blieb man immer treu, so mit der Lancierung der «Blue Shark» 2011, die mit einer Druckresistenz von 3000 Metern Wassertiefe äusserste Solidität ausstrahlt.
Letzten Mai überraschte Delma zudem mit einer Partnerschaft mit der Segelregatta Imoca Ocean Masters und trat als offizieller Zeitnehmer des Rennens auf. Auf Hi-tech Booten überquert jeweils ein Segler allein den Atlantik von New York nach Vendée (F). «Die Bedürfnisse der Segler sind in unsere neue Oceanmaster-Kollektion eingeflossen», erklärt Delma-Juniorchef Andreas Leibundgut.
Die Luzerner Marke Carl F. Bucherer hat im letzten Jahr ihre gesamte Uhrenproduktion in Lengnau konzentriert. Zu sehen war am Stand in der Baselworld beispielsweise «Manero Flyback», ein Chronograf mit Flyback-Funktion (die Zeitmessung wird durch einmaliges Betätigen eines Drückers gestoppt und der Zeiger auf null gestellt, beim Loslassen des Drückers beginnt sofort ein neuer Stoppvorgang). Auch Uhren mit Tourbillons zogen die Blicke beim Pavillon in der Haupthalle auf sich. Letzte Woche wurde zudem bekannt, dass Bucherer in London mit der grossen Kelle anrichtet. Er hat den britischen Luxusuhrenhändler «The Watch Gallery» mit 150 Angestellten und sechs Geschäften in der englischen Metropole übernommen.
Bei Rado hat dieses Jahr die Konnektivität Einzug gehalten. Das Modell HyperChrome LS wird durch Lichtimpulse aktiviert und kann danach durchs Handy ferngesteuert werden. Wer’s eher retro mag, auf den warten die neuen Modelle HyperChrome «Captain Cook» oder «1616» als Anlehnung von Rados aus den 60er-Jahren. Neu Modelle gibt auch bei den Linien Ceramica, True Thinline und Diamaster.
Die Oceanmaster verbinde die Robustheit einer Taucheruhr mit speziellen für das Segeln nützlichen Funktionalitäten, wie Lünette mit 360-Grad-Einteilung und in der Chronografenversion mit einem Zähler für die taktische Berechnung der idealen Positionierung hinter der Startlinie. Delma hofft, mit der Segler-Linie auch in neuen Märkten Fuss zu fassen, so vermehrt auch in Westeuropa (z. B. Frankreich) und Amerika. Denn die Absatzkrise habe man durchaus auch zu spüren bekommen, lässt Leibundgut durchblicken. Wenn die Öleinnahmen im Mittleren Osten nicht mehr so reichlich sprudeln, schlug das auch auf die den Uhrenverkauf von Delma durch. Reagiert habe man beispielsweise mit Preisanpassungen bei gewissen Modellen.
Diverse neue Modelle erweitern neben der Oceanmaster-Linie die Modellpalette. Leibundgut verweist etwa auf die Klondike-Linie, die neu auch die Mondphasen anzeigt sowie den Tagesverlauf (Nacht/Tag) auf einer separaten Scheibe. Auch die massive Blue Shark II kommt dieses Jahr in einer auf 99 Exemplare reduzierten Ausgabe mit einer schwarzen, sehr kratzfesten Beschichtung aus DLC (Diamond-like-Carbon) zum Preis von 2100 Franken).
Nicht zu vergessen schliesslich Delbana, die zweite Marke des Hauses, welche grundsätzlich ein günstigeres Preissegment abdeckt. Hier wurde 2017 die Modellinie Fiorentino lanciert, welche durch ihr Retro-Design ganz an die Formen und Farben aus der Zeit des Markengründers Goliardo Della Balda erinnert. Der Uhrmacher wanderte in den 1920er-Jahren aus San Marino nach Grenchen aus und gründete hier die Uhrenmarke Delbana, welche vor einigen Jahren bei Delma integriert wurde.
Delma und Delbana-Uhren kann man direkt im Fabrikladen in Lengnau kaufen.