Eine neue Produktion eines «biografischen Theaters» von Regisseurin Iris Minder kommt zur Aufführung.
Erneut hat die Grenchner Regisseurin Iris Minder mit dem «theater, JAWOHL» ein biografisches Theater erarbeit. Nach den ersten beiden (preisgekrönten) «Kofferproduktionen» mit Erinnerungen an die 30er-/40er- und 50er-/60er-Jahre lässt das quirlige Team die 1970er-Jahre aufleben. Die Besonderheit des «biografischen Theaters» ist, dass die Schauspieler ihre persönlichen Erlebnisse jener Zeit in den Plot einfliessen lassen. Das Jahrzehnt war geprägt von grossen Gegensätzen und Umwälzungen. Attentate der Roten-Armee-Fraktion oder Flugzeugentführungen verunsicherten ganz Europa.
Gleichzeitig wurden freie Liebe, Flower-Power und Kommunen propagiert und mit Flitzeraktionen wollte man das «Establishment» provozieren. Demonstrationen gegen Atomkraftwerke, den Vietnamkrieg oder für Mitspracherecht an den Universitäten irritierten die Bürger. In der Schweiz gab es gleichzeitig die Schwarzenbach Überfremdungsinitiative und die Einführung des Frauenstimmrechts.
Wie sehr haben all diese Ereignisse die damaligen jungen Menschen beeinflusst oder waren sie damit beschäftigt ihren eigenen Weg in diesen turbulenten Zeiten zu finden? Neben vielen amüsanten Begebenheiten kommen auch belastende Erinnerungen hoch. Die Zuschauer können gemeinsam mit dem Team lachen, wenn es um ein Nasenpiercing geht, über Fahrstunden, FKK-Baden oder verschüttetes Heidelbeerfrappé.
Und da ist auch noch die Spielerin, die bei der Rudi-Carrell-Show auftrat und von Roy Black eine Rose erhielt. Es spielen Annemarie Schärer, Ernst Moser, Franziska Beck, Hanspeter Gautschin, Heidi Heller, Jolanda Bider, Markus Schmid, Rosmarie Schwab, Rosmarie Urben und Susi Reinhart. (rrg)
Hinweis Theateratelier Gänggi am Höhenweg 7. Der Vorverkauf läuft. Reservationen (erforderlich) unter: gaenggi@irisminder.ch oder 076 502 44 48. Uraufführung 28. 2. 2020 ausverkauft; weitere Vorstellungen am 29. 2., 6. 3., 7. 3. jeweils um 19.30 Uhr und am 8. 3. um 11.00 Uhr.