Die CSL Behring baut in Lengnau. Nach dem Baustopp vom Frühling wurde das Layout der neuen Fabrik überarbeitet. Die Produktionsgebäude sollen zwei extra Stöcke erhalten.
Im vergangenen April wurden die Bauarbeiten am neuen Werk des Pharmakonzerns von CSL Behring in Lengnau unterbrochen. Aufgrund der starken Nachfrage nach den Produkten überprüfe man, ob am Standort Lengnau mehr Produktionskapazität möglich sei – auch für andere als die bisher angekündigten Medikamente, hiess es damals als Begründung.
Ob das Produktionsportfolio tatsächlich ausgeweitet wir, darüber machte der Konzern bisher keine Angaben. Fakt ist, dass kürzlich ein Baugesuch publiziert wurde für eine massive Ausweitung des Bauvolumens. Es beinhaltet die Aufstockung der beiden südlich des Hauptgebäudes gelegenen Produktionsgebäude um gleich zwei Stockwerke plus «Attika» für technische Einrichtungen.
Die Produktionsgebäude waren bisher mit zwei Obergeschossen geplant und die Gebäudehüllen sind bereits auch weitgehend so fertig gebaut. Die beiden südlichsten Gebäude (Versorgungstrakt) erfahren keine Änderungen. Das Baugesuch umfasst auch das Anbringen von drei Leuchtschriften auf dem Dach des ebenfalls weitgehend fertiggestellten Büro- und Laborgebäudes.
Verschiedentlich wird darauf hingewiesen, dass die Aufstockung keine Änderung der gültigen Überbauungsordnung beantragt. Im südlichen Geländeteil dürfen die Gebäude nämlich bis zu 30 Meter hoch werden. Man bleibe vollumfänglich im Bereich der bisher bewilligten Gebäudehöhe.
Da aber das ausgeführte Bauprojekt geändert wurde, erfolgte eine Baupublikation mit Einsprachemöglichkeit bis 20. August beim Regierungsstatthalteramt in Nidau. Die Unterlagen des Bauprojekts sind auf der Bau- und Werkabteilung in Lengnau einsehbar. Profile auf den schon fertiggestellten Gebäuden zeigen die Höhe der jetzt geplanten Etappe. Sollte man dereinst noch mehr Platz brauchen, kann die Fabrik auch noch gegen Westen vergrössert werden.
Ob wohl eine Handvoll einsprachegeübter Lengnauer schon auf diese Gelegenheit gewartet haben? – Gemeindepräsident Max Wolf glaubt eher nicht. Mit der Aufstockung habe man rechnen können, nachdem die Höhe so bewilligt ist. Hohe Wellen werfen werde die Projektänderung in Lengnau nicht, glaubt er.
Kürzlich hat sich die neue Fabrik übrigens auch noch einen neuen Namen gegeben, dies «nach einer konzerninternen Übernahme», wie es in einer Mitteilung heisst. CSL Behring Lengnau AG, heisst die zukünftige Produktionsstätte, die bisher unter dem englischen Namen CSL Behring Recombinant Facility AG firmierte. Die Adresse der Fabrik: Industriestrasse 11.