Nach 20 Jahren Bühnenerfahrung bringt die Grenchner Band Light Food die erste eigene CD heraus: «Party Approved».
Seit zwanzig Jahren sind Light Food rund um die Uhrenstadt auf allen möglichen Bühnen unterwegs – immerhin gut 25-mal pro Jahr. Deshalb erstaunt es doch einigermassen, dass erst jetzt die erste eigene CD dieser Band erscheint, die sich aus gestandenen und erfahrenen Live-Musikern zusammensetzt. Dafür gibt es allerdings einen nachvollziehbaren, guten Grund.
Mit dem Debütalbum «Party Approved» löst die gut eingespielte Band jedes mit diesem Titel verbundene Versprechen musikalisch überzeugend ein. Zehn eigene Songs und ein Cover fahren direkt in die Gehörgänge ein und berühren mit dem bandtypischen mehrstimmigen Gesang auf dem Weg dahin jedes Herz. Eine klare, transparente sowie abwechslungsreich arrangierte Produktion mit rockigem «feelgood»-Partysound, dem man sich als Musikliebhaber nur schwer entziehen kann.
«Wir wollen jetzt reich und berühmt werden», erklärt Kurt «Moos» Gilomen den späten Entscheid für die eigene CD mit einem breiten, schelmischen Grinsen. «Nein, ernsthaft: Tatsächlich haben wir mit Light Food vor fünf Jahren so etwas wie einen Neustart hingelegt und bei unseren Konzerten neben den Cover-Songs mehr und mehr auch eigene Kompositionen präsentiert. Das hat ...», er kann sich den nächsten Witz nicht verkneifen, «... jeweils nicht zu Publikumsschwund im Saal geführt. Uns aber zusätzlich motiviert, die eigene Produktion zu wagen.» Womit der Grund für den Zeitpunkt des eigenen Albums geliefert ist.
Light Food, das sind Ralph Schaffer (Vocals, Bass, Backing Vocals), Kurt «Moos» Gilomen (Guitars, Blues Harp & Harmonica, Backing Vocals), Mattias Haldimann (Guitars, Backing Vocals), Fabio Zanco (Drums, Percussion, Low & Tin Whistle, Backing Vocals).
Als Gäste auf dem Album figurieren: Adela Ghezzi (Backing Vocals), Adrian Wagner (Trumpet, Horn Arrangement), Daniel Althaus (Accordion), Dieter F. Meier (Mandolin), Martin «Sägi» Sägesser (Banjo), Max Bridevaux (Saxofone), Michael Stalder (Backing Vocals), Ruwen Kronenberg (Violin) und Vincent Lachat (Trombone).
Markenzeichen von Light Food ist der mehrstimmige Gesang. «Ja, das können wir», betont «Moos» Gilomen. «Wir sind eigentlich die älteste Boygroup der Schweiz. Weil wir uns aber keine Band leisten können, spielen wir halt die Instrumente selber.» Um sofort darauf hinzuweisen: «Wir nehmen die Musik ernst. Uns selber aber nicht.» Light Food – da sind gute und erfahrene Musiker unterwegs. Der viel beschäftigte Bassist Ralph Schaffer zum Beispiel. Er ist als Songwriter und Texter primärer Inputgeber für die Eigenkompositionen. Bei «Party Approved» häufig als Lieferant des musikalischen Grundgerüstes, welches von der gesamten Band in Teamarbeit zur Vollendung gebracht wurde. «Manchmal will man ja auch zu viel», blickt «Moos» Gilomen auf die unzähligen Stunden im Studio zurück. «Wir haben natürlich einiges versucht. Häufig aber später wieder weggelassen und ziemlich strikt darauf geachtet, dass der Song nicht ‹überproduziert› daherkommt.»
Der unterschiedliche Background der Bandmitglieder hat den Produktionsprozess ebenfalls beeinflusst. Deshalb erstaunt es nicht, dass beim «rockigen Partysound» auch Anklänge oder Zitate aus dem Reggae oder Country zu hören sind. Und Songs mit stimmigen Bläsersätzen oder einem Posaunen-Solo ausgarniert sind. «Stimmt, wir haben uns tatsächlich da und dort noch den Einsatz von Musikerfreunden geleistet.»
Der Musikmarkt ist nicht gerade ein boomendes Geschäft. Insofern stellt eine CD-Produktion heutzutage tatsächlich ein Wagnis dar. Hier allerdings maximal für die Band und nicht für die Zuhörer. Immerhin haben sie sich dafür Zeit gelassen und während insgesamt rund 18 Monaten daran gearbeitet. (mgt)