Grenchen-Büren
N5 war Hauptgrund, der zur Gründung der Repla führte

1965 gab es in Grenchen noch kein nationales Raumplanungsgesetz – mehrere Gesetze regelten den Schutz des Menschen vor Naturgefahren oder den Schutz der Natur vor dem Menschen.

Oliver Menge
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50 Jahre Repla GB
15 Bilder
Bundesrat Moritz Leuenberger und die Berner Regierungsrätin Dori Schaer-Born
Die Galerie bei Leuzigen im Jahr 2002
Solothurns Kantonsingenieur Rene Suter, Regierungsrat Walter Straumann, die Berner Regierungsrätin Dori Schaer-Born und Bundesrat Moritz Leuenberger
Bundesrat Moritz Leuenberger erlaubt sich ein Spässchen
Der Solothurner Regierungsrat Walter Straumann, Kantonsingenieur René Suter, Bundesrat Moritz Leuenberger und die Berner Regierungsrätin Dori Schaer-Born bei der Eröffnung
Die Eröffnung am 18.April 2002
Der Wititunnel mit Ein- und Ausfahrt März 2002
Der Kreisel bei Pieterlen im März 2002
Die A5 mit Wildüberführung und Einfahrt in den Lüsslingen-Tunnel 2002
Die A5 kurz vor Eröffnung mit Pieterler Kreisel und Einfahrt Wititunnel
Die A5 im Bau 2001
Der Solothurner Regierungsrat Walter Straumann, Bundesrat Moritz Leuenberger und die Berner Regierungsrätin Dori Schaer-Born bei der Eröffnung 01
Bundesrat Moritz Leuenberger war zunächst vehement gegen die A5
Büren und die Aare mit Grenchen im Hintergrund aus der Vogelperspektive im Jahr 2001

50 Jahre Repla GB

Simon Dietiker

In der Region Grenchen stand ein grosses Bauprojekt ins Haus: Der Bau der Nationalstrasse N5 zwischen Solothurn und Biel war beschlossene Sache. Eine grosse Herausforderung für die Gemeinden, die direkt oder indirekt durch die neue Verkehrsverbindung betroffen sein würden. Man beschloss, eine offizielle Regionalplanungsorganisation ins Leben zu rufen, weil man der Meinung war, dass die anstehenden Planungen nicht von einer zentralen Stelle aus vom Staat alleine durchgeführt werden können.

Am 20. Mai 1965 fand im Rathaus Büren die Gründungsversammlung der Regionalplanung Grenchen – Büren – oberer Bucheggberg statt. Gründungsmitglieder waren die Gemeinden Arch, Bettlach, Büren, Grenchen, Lengnau, Leuzigen, Lüterswil, Meienried, Rüti und Romont. Bereits Mitte August befasste sich der Vorstand mit der Trasseeführung der neuen Nationalstrasse, und man nahm Kontakt auf mit dem Eidgenössischen Büro für Strassenplanung. Denn man befürchtete, dass die neue Nationalstrasse das Tal entzweischneiden und viel Kulturland zerstören werde.

Vier Jahre später, 1969, schloss sich Schnottwil der Repla GB an, Bibern und Biezwil folgten 1971. Im Jahr 1992 trat Romont aus und ein Jahr später schlossen sich die Gemeinden des oberen Bucheggbergs zusammen mit denen des unteren Bucheggbergs der Repla Solothurn und Umgebung an. 2005 trat Meinisberg aus der Repla GB aus und schloss sich dem neu gegründeten Verein seeland.biel/bienne an.

Seitdem besteht die Repla GB aus den neun Gemeinden Arch, Bettlach, Büren, Grenchen, Lengnau, Leuzigen, Oberwil bei Büren und Rüti bei Büren. Die sieben Berner Gemeinden sind Doppelmitglieder des Vereins seeland.biel/bienne und der Repla GB.

Mittgliederversammlung

Am Donnerstag Abend um 19 Uhr findet im Restaurant Parktheater die ordentliche Mitgliederversammlung statt. Um 20 Uhr hält der Berner Regierungsrat Christoph
Neuhaus die Jubiläumsrede.

Diener zweier Herren

Sieben der neun Gemeinden liegen auf bernischem Boden, allerdings bezahlen Grenchen und Bettlach rund 65% der Beiträge. Die Repla GB muss ihre Leistungen mit den Kantonen Bern und Solothurn abstimmen, zwei unterschiedliche Gesetzgebungen beachten. Während Bern viel an die Regionen delegiert, ist Solothurn eher zentralistisch geführt. Deshalb arbeitet die Repla GB einerseits eng mit dem Verein seeland.biel/bienne und andererseits mit den zuständigen Fachstellen des Kantons Solothurn zusammen.

Mit der Repla Solothurn und Umgebung beginnt im Jahr 2003 eine intensivere Zusammenarbeit im Vollzug von planerischen Massnahmen – Dienstleistungen, welche für die Gemeinden erbracht werden, wie die Bekämpfung des Litterings und der Neophyten, die Hasenförderung und der Vollzug der Vernetzung von Biodiversitätsförderflächen und der Landschaftsqualität in der Landwirtschaft. Hingegen kommen bis jetzt keine grossen planerischen gemeinsamen Würfe zustande.

Ungewisse Zukunft

Wie es mit der Repla GB weitergeht, hängt weitgehend von der Bildung einer Regionalkonferenz im Raum Biel-Seeland oder Biel-Seeland und Berner Jura ab. Sollte diese gegründet werden, ist es vorbei mit dem Status der Repla GB als Regionalplanungsorganisation auf Berner Boden. Dann würde sich auch die Frage stellen, wie man im Raum Grenchen-Bettlach weiterfahren will.

Bereits seit 2010 werden die Meinungen von Gemeindepräsidien eingeholt, wie es mit dem Dienstleister weitergehen soll und welche Bedürfnisse abgedeckt werden sollen. Es wurden Hearings mit Gemeindevertretern durchgeführt und ein Dienstleistungskatalog wurde erstellt. Aber es stellte sich heraus, dass man für ein Bündnis verschiedener Partner in den Bereichen Soziales, Wirtschaft und Tourismus noch nicht bereit ist, und auch die Finanzierung kann nicht sichergestellt werden.

Allerdings wurde die Gründung einer Regionalkonferenz im Raum Biel schon mehrmals verschoben, und eine Umfrage in diesem Januar zeigte insbesondere bei kleinen Gemeinden im Seeland wenig Sympathie für ein so grosses Gebilde. Somit ist offen, wann und ob überhaupt eine Regionalkonferenz eingeführt wird, welche die Existenz der Repla GB gefährden könnte.