Motion
Die Spielplätze in Grenchen sollen zur rauchfreien Zone werden

Der Grenchner Gemeinderat überwies eine Motion von Matthias Meier Moreno (Mitte) für rauchfreie Spielplätze in Grenchen. Doch die Meinungen bleiben geteilt.

Andreas Toggweiler
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Quartierspielplatz Röti in Grenchen.

Quartierspielplatz Röti in Grenchen.

Lisan Vugts

Wie man das Ganze durchsetzen will, darüber konnte an der Sitzung des Gemeinderates niemand Konkretes sagen. Dennoch wurde mit 8 gegen 6 Stimmen eine Motion der Mitte-Fraktion überwiesen, wonach «das Stadtpräsidium in Zusammenarbeit mir der Baudirektion, dem Kinder- und Jugenddelegierten, der Stadtpolizei, der Stadtschreiberin und der ISG Spielplätze» beauftragt werden soll, «eine Lösung auszuarbeiten, damit auf unseren Spielplätzen nicht mehr geraucht werden darf.»

Vergeblich warnte etwa Nicole Arnold (SVP) vor der Überhandnahme einer Verbotskultur. «Da wäre wohl ein Smartphone-Verbot an Spielplätzen noch sinnvoller», meinte sie mit Blick auf Eltern, die eher auf den kleinen Bildschirm in ihrer Hand starren, als ihre Kinder im Auge behalten. Probleme gebe es sicher auch bei der Durchsetzbarkeit: «Wir schaffen es ja noch nicht einmal, die Abfallproblematik in den Griff zu kriegen.»

Es bräuchte richterliche Verbote

Sogar der Jugendkommission ging der Vorstoss zu weit. Sie hatte beantragt, die Motion nicht erheblich zu erklären. Allenfalls seien auch Grundlagen wie richterliche Verbote nötig. Die Polizei unterstützte zwar die rauchfreie Zone Spielplatz, für eine Durchsetzung brauche es aber eine Anpassung des Reglementes.

GLP-Vertreter Patrick Crausaz, sprach sich gegen ein Rauchverbot aus. Er regte stattdessen an, die neuen «Kippenfässer» aufzustellen. Angela Kummer (SP) regte an, generelle Regeln für die Spielplätze zu erlassen. Heute sei bei vielen Spielplätzen nicht klar, ob sie privat oder öffentlich sind.

Wann ist zu viel zu viel?

FDP-Fraktionschef Robert Gerber signalisierte zwar Zustimmung seitens der FDP. Er erhoffe sich allerdings «nicht allzu viel» von einem Verbot: «Und was machen wir mit der Problematik Alkohol?». Überhaupt gebe auch der «nächtliche Betrieb» von Jugendlichen auf den Quartierspielplätzen immer wieder zu Beschwerden Anlass, meinte Gerber. Während Nicole Arnold wiederum meinte, im Sommer sei ein «Torschluss» um 20 Uhr auf den Spielplätzen zu früh.