Die Baubewilligung für das albanisch-islamische Glaubenszentrum an der Maienstrasse in Grenchen ist rechtskräftig, der Gerichtsstreit wegen angeblicher Täuschung vorüber, das Schweinemassaker von vergangenem November verdaut. Und doch: Vonseiten der Moschee-Initianten herrscht Funkstille.
Die Baudirektion wartet nach wie vor auf den Bescheid, dass die Investitionssumme zusammen ist, wie Stadtbaumeister Claude Barbey auf Anfrage bestätigt. Wo das Projekt steht, weiss er nicht.
Möglich, dass die Glaubensgemeinschaft Mühe mit der Finanzierung hat, was von den Verantwortlichen allerdings immer wieder verneint wurde. Sicher ist, dass der Verein nicht mit Bauen beginnen kann, bevor er der Stadt nicht einen Finanzierungsnachweis erbracht hat.
Finanzierungsnachweis fehlt
Die Stadt hatte der Glaubensgemeinschaft bei der Erteilung der Baubewilligung die Auflage gemacht, dass vor Baubeginn ein schriftlicher Finanzierungsnachweis einer schweizerischen Bank einzugeben ist, welcher dann noch zu genehmigen wäre. Damit soll eine Bauruine verhindert werden. Dieser Nachweis fehlt bisher, sagt der Stadtbaumeister. Alle anderen Nachweise wie Grundrisse, Fassadenpläne, energietechnischer Massnahmen- und Umgebungsplan sind vorhanden.
Warum sich die Initianten nicht mehr melden, weiss Barbey nicht. Bisherige Anfragen dieser Zeitung wurden entweder ignoriert oder vereinbarte Termine nicht eingehalten. Der zuständige Planer der albanisch-islamischen Glaubensgemeinschaft meinte auf telefonische Nachfrage, er hätte noch keine Erlaubnis von den Projektverantwortlichen, über die angepassten Pläne und den aktuellen Stand zu kommunizieren.
Neue Kontaktpersonen
Probleme gebe es keine. Das Letzte, was die Baudirektion von den Moschee-Initianten gehört hat, war, als die neuen Kontaktpersonen mitgeteilt wurden. Zu den bevollmächtigten Vertretern des Vereins zählt neu unter anderen Neat Ismaili, Garagier aus Bellach und Vereinsmitglied.
Zumindest für SVP-Gemeinderat Ivo von Büren ist dieser kein Unbekannter. Neat Ismaili wurde vor Amtsgericht der Anklage der Täuschung beim Landkauf freigesprochen. Von Büren hatte argumentiert, Ismaili habe als Strohmann fungiert und fälschlicherweise angegeben, das Land für eine Lagerhalle und nicht für eine Moschee kaufen zu wollen. Nachdem Ismaili das Land gekauft hatte, übergab er es dem Glaubensverein (wir berichteten).