Glaubenszentrum
Moschee-Gegner Ivo von Büren hat die Nase voll

SVP-Mann Ivo von Büren gibt seinen Kampf gegen die geplante Moschee an der Maienstrasse in Grenchen auf. Bis vors Gericht hatte er die albanisch-islamische Glaubensgemeinschaft gezerrt, in der Überzeugung, gezielt getäuscht worden zu sein.

Patrick Furrer
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Ivo von Büren gibt seinen Kampf gegen die Moschee auf.

Ivo von Büren gibt seinen Kampf gegen die Moschee auf.

Grenchner Tagblatt

«Nie im Leben hätte ich das Land verkauft, wenn ich gewusst hätte, dass darauf eine Moschee gebaut werden soll», sagt von Büren.

Vor dem Amtsgericht blitzte der Gemeinderat, Garagist und Immobilienbesitzer im August aber ab (wir berichteten). Jetzt wirft er den Bettel ganz hin – von Büren verzichtet darauf, das Urteil ans Obergericht weiterzuziehen, wie Radio32 gestern berichtete. Damit ist es rechtskräftig: Weil das Baugesuch bereits bewilligt ist, steht dem Bau des Glaubenszentrums nun nichts mehr im Wege.

Baustart im nächsten Jahr

Basri Veselji, Sprecher der albanisch-islamischen Glaubensgemeinschaft, ist erleichtert: «Damit fällt eine grosse Last weg. Jetzt werden sich die Verantwortlichen der Glaubensgemeinschaft zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen.» Ziel sei es, nächstes Jahr mit dem Bau zu beginnen und die Moschee 2013 zu eröffnen. Noch muss die Finanzierung abschliessend gesichert werden, erklärt der Sprecher.

Der unterlegene Ivo von Büren derweil reagiert enttäuscht und verärgert: «Recht haben und recht bekommen ist nicht dasselbe», meint er lapidar. Das Urteil sei ein Witz. Er und sein Anwalt hätten die Sache lange besprochen und seien zum Schluss gekommen, das Urteil dennoch nicht mehr anzufechten. «Ich habe die Nase einfach voll», sagt Ivo von Büren. «Offenbar hat der Kanton Angst, sich bei einem heiklen Thema die Finger zu verbrennen», deshalb habe er von Anfang an gar keine Chance gehabt. «Ich bin nicht glücklich mit der Sache, aber ich habe viel investiert und doch nicht Recht bekommen. Jetzt ist genug.» Rund 50000 Franken will der SVP-Politiker in seinen Feldzug investiert haben.