Grenchen
Mit einer Kanne Tee zu innerem Wohl - das Ziel der Teevorführungen

Die japanische Teeschule Madokakai stellte sich in Grenchen Interessierten vor. Beim Teetrinken ginge es nicht darum, dass man ihn trinkt, sondern um die Einstellung, wie man ihn trinkt, erklärte Teelehrerin und -meisterin Seiko Aizawa.

Nadine Schmid
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Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
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Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
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Teezeremonie Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen
Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen

Impressionen der Teezeremonie in der japanischen Teeschule in Grenchen

Tina Dauwalder und Thomas Ulrich

«Jeder Tag soll ein guter Tag sein», erklärt Teelehrerin und -meisterin Seiko Aizawa. Die Gäste sitzen im kleinen, schlicht eingerichteten Teeraum; da sind die Teeutensilien und im Schrein befinden sich eine aufgehängte Schriftrolle und eine Vase mit Wiesenblumen. Die letzte Teezeremonie ist soeben zu Ende. Aizawa gibt einige Erläuterungen und beantwortet Fragen. Davor konnten die Gäste sehen, wie eine Gastgeberin den Tee mit Achtsamkeit zubereitet, dabei hat jede Bewegung und jeder Schritt seinen Sinn. Nacheinander bekamen die Anwesenden Süssigkeiten aus Japan und eine Schale grünen Tee serviert. Die ruhige, sanfte Atmosphäre im Raum wirkt ansteckend.

Chado (der Weg des Tees) strebt nach Harmonie, Respekt und Reinheit, woraus der Frieden des Geistes entstehen soll. Beim Teetrinken ginge es nicht darum, dass man ihn trinkt, sondern um die Einstellung, wie man ihn trinkt. So ist für Aizawa das Motto, mit einer Kanne Tee zur inneren Zufriedenheit zu bringen. «Ich möchte von ganzem Herzen die Gäste glücklich machen», beschreibt sie und vergleicht mit dem Konzept einer Mutter, die zu Hause liebevoll kocht und sauber macht, damit sich ihre Familie wohl fühlt.

Reger Anklang

Die japanische Teeschule «Madokakai» lud am Samstag zu mehreren Teevorführungen ein, um die Schule in Grenchen vorzustellen und um der hundertfünfzigjährigen diplomatischen Beziehung zwischen der Schweiz und Japan zu würdigen. Dabei wurden die 55 Interessierten in Gruppen aufgeteilt und konnten zwischen 9.45 und 16 Uhr einer der Zeremonien am Gummenweg (bei Emiko und Henri Grögli Oura) beiwohnen.

Aizawa, sowie sechs Teeschülerinnen und zwei Helfer, führten durch den Anlass. Die Gäste waren begeistert und berührt. «Es war ein spannendes Erlebnis», beschreibt einer der Anwesenden, «alle Sinne wurden angeregt und ich fühle mich nun trotz dem düsteren Regenwetter draussen befreit.» Eine Frau stellte ein ähnliches Gefühl fest: «Es war eine harte Arbeitswoche. Durch die Teevorführung konnte ich abschalten und fühle mich nun ganz ruhig.» Dabei fügt sie hinzu, dass diese innere Ruhe Balsam für die Seele sei und dass man diese im heutigen Alltag viel zu wenig suche.