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Ein Aussteller aus der Innerschweiz will wegen seiner Einbussen von den mia-Organisatoren Geld zurück. Andere Aussteller nehmen das Messeteam in Schutz.
«Der uns entstandene Verlust geht in die Tausende und wir sind nicht bereit diesen Verlust zu akzeptieren», schrieb Stephan Bosshard am Montag in einer E-Mail an die mia-Messeleitung und zahlreiche Aussteller. Der Innerschweizer erhebt schwere Vorwürfe und fordert Geld zurück.
Auf seinen Aufruf, dass sich andere Aussteller seinen Forderungen anschliessen, sind einige Reaktionen eingegangen. Anastasia Hubert, die an der mia mit einem Ess- und Getränkestand präsent war, schliesst sich Bosshards Meinung an. Sie fordert 100 Prozent des Geldes zurück.
Es seien vorsätzlich falsche Besucherzahlen vorgetäuscht und der zugesagter Standplatz nach der Einzahlung geändert worden. «Mehrere Aussteller, so wie wir, durften aus dem Vertrag nach Erhalt der Teilnahme, nicht mehr austreten», schreibt sie. Was die Winterthurerin ebenfalls bemängelt, ist die Tatsache, dass den Besuchern am Eingang 10-Prozent- Gutscheine verteilt wurden, die aber nur im Restaurant eingelöst werden konnten. «Dieses wurde den Besuchern, so wie auch den uns Ausstellern nicht mitgeteilt. Auch auf den Gutscheinen war kein Vermerk davon.» Durch die oben erwähnten Punkte, sehe sie «diese Veranstaltung, als reinste Abzocke.»
Frust nachvollziehbar
Ronald Schütz machte mit seiner Solarchef GmbH an der Grenchner Ausstellung Werbung für Photovoltaikanlagen. Für den Günsberger ist nicht zu bestreiten, dass die Besucherzahlen «alles andere als befriedigend waren». «Ich verstehe die Aussteller, die auf grosse Mengen an Besuchern angewiesen sind und kann auch deren Frust nachvollziehen. Persönlich für unsere Firma bin ich jedoch der Meinung, dass die Messeorganisation bemüht war und noch ein paar Hausaufgaben mit nach Hause nehmen wird», so Ronald Schütz.
Als einer der Hauptgründe für den Besucherrückgang sieht er den Eintrittspreis. Auch das Angebot sei sicherlich «nicht das Beste gewesen». Dennoch habe die Messeleitung viel in Sachen Werbung unternommen. «Auch der Service vor Ort durch das Messeteam war für mich persönlich sehr befriedigend», so Schütz. Die Parkplätze seien reserviert und vorhanden gewesen. Zudem habe die Müllbeseitigung einwandfrei funktioniert und das Messeteam sei auf die Wünsche eingegangen.
Auch Fabienne Griessen von der Firma Möbeltrend aus Belp nimmt die Messeleitung in Schutz. «Klar war die Messe nicht befriedigend – aber ich schaue dies als unternehmerisches Risiko an. Jeder wusste, dass Eintritt verlangt wird – jeder wusste, dass die Situation vor Ort angepasst wurde. Jeder hier hat sich freiwillig angemeldet!»
Griessen fragt sich vielmehr, weshalb der Lunapark nicht in die Messe integriert gewesen ist. «Wollte das jemand so? Wenn ja weshalb?» (ldu)