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Über 30 Sujets zählte der Festumzug vom Sonntag, der Einblick in Brauchtum und Geschichte von Meinisberg gegeben hat. Ihre Aufwartung machten auch zahlreiche Gäste, zum Beispiel die Solothurner Artilleriemusik.
«Die Meinisberger müssen einen guten Draht nach oben haben», befand der Regierungsstatthalter des Amtes Biel Werner Könizer bei seiner Festrede zu den mit Sonnenschein beglückten Festivitäten von 700 Jahre Meinisberg. «Ich weiss, das die Umstrukturierung, die Auflösung des Bürenamtes und Zuteilung zum Amt Biel für die Meinisberger so etwas wie eine Zwangsheirat wurde.
Nach 500 Jahre Knechtschaft sind die Meinisberger seit 200 Jahre freie Berner Bürger. Ich bin überzeugt das Meinisberg das Potenzial hat, um mit Weisheit und Weitblick die Zukunft zu meistern», sagte Könitzer.
«Ein Dorf mit Zukunft»
Meinisbergs Gemeindepräsident Ruedi Steiner hatte die Arbeiten im Vorfeld zur 700-Jahr-Feier verfolgt. «Ich bin stolz auf die geleisteten Arbeiten unter der Leitung von OK-Präsidentin Nicole Eggimann», erwähnte er dankbar. Wie ein Puzzle seien die Vorschläge in der zweijährigen Vorbereitungszeit zu festen Bestandteile gewachsen.
«Wir Meinisberger sind ein Dorf mit Zukunft», stellte der Gemeindepräsident weiter fest. «Wir sind Wohndorf aber auch ein Strassendorf. Doch ohne Strasse gibts keinen Verkehr», so Steiner. «Wir sind klein, aber moderat, doch wir dürfen nicht über unseren Kosten leben», mahnte Steiner und kündete die Uraufführung des «Meinisberger Marsches» vom Komponisten Mario Bürki an. Instrumental arrangiert von Dirigent Andreas Moser spielte die Musikgesellschaft die Komposition, die für die Festaktbesucher wie ein Triumphmarsch zur Feier erklang.
110 Schulkinder als Ritter verkleidet
Ein buntes Kaleidoskop, aber auch der Höhepunkt der Feierlichkeiten sollte der Umzug werden, hatte OK-Präsidentin Eggimann versprochen. Und sie hatte recht. Auf 1,3 Kilometern der Dorfstrasse zog sich der Festzug wie in den 20er-Jahren der Graswurm mit der MG Meinisberg dem Festplatz entgegen. Dann folgten noch 31 Nummern, die in ihrer Darstellung ein Stück Ortsgeschichte schrieben.
Schon die 110 Schulkinder verkörperten als Ritter die Geschichte des Mittelalters. Die Artilleriemusik Solothurn, der Artillerieverein Huttwil mit der Haubitze oder der Tambourenverein Erschwil in Grenadieruniform zur napoleonischer Zeit, wurden zu geschichtsträchtigen Bildern einer vergangenen Epoche.
Eine alte Dreschmaschine
Was sich während 50 Jahren alles verändern kann, war an die alte Dreschmaschine und ihr Nachfolger der heutigen Zeit, ein moderner Mähdrescher zu sehen. In solchen Bildern wurde die Veränderung im Bauernstand aber auch der übrigen Handwerke gezeigt. Doch das Engagement aller Umzugsteilnehmer, ob Turnverein oder Eishockeyaner oder auch von Privaten, zeugt von einer intakten Dorfgemeinschaft, die den Umzug zum Kaleidoskop zwischen damals und heute werden liess.