Corinne Maier rutschte zufällig ins Team, das das Programm für das Grenchner Parktheater gestaltet. Heute ist sie die Hauptverantwortliche und findet ihren Job «absolut genial». Sie versucht, einen Mix zusammenzustellen, der für alle etwas bietet.
Mit der Show «Motown - eine musikalische Begegnung» ging am Sonntag bereits die achte Veranstaltung der Spielzeit 2013/14 über die Bühne. Ein Gespräch mit der Macherin des Theaterprogramms der Genossenschaft Parktheater Grenchen: Corinne Maier.
Nicht wirklich mit grosser Begeisterung hat sich Corinne Maier vor einiger Zeit bereit erklärt, bei der Programmgestaltung mitzutun. «Ich bin reingerutscht», erklärt sie und erwähnt, dass sie sich die anspruchsvolle Aufgabe, trotz ihrem Interesse am Theater, anfänglich nicht zugetraut hatte.
Heute tönt es anders. «Es ist absolut genial», spricht sie über ihre Tätigkeit und strahlt. «Die Kontakte sind einmalig», schwärmt die selbstständige Treuhänderin und Grenchnerin, sie würde den Job heute nicht mehr hergeben. Ihre Vorgängerin, Eveline Pfister, hat sie eingehend eingeführt und vorbereitet.
Heute gestaltet Corinne Maier das Theaterprogramm mit grossem Gespür und holt auch Darbietungen von internationalem Niveau nach Grenchen. Sylvia Huggler, die die Werbung betreut, steht ihr zur Seite und Maier betont auch die Unterstützung der Vorstandsmitglieder der Genossenschaft Parktheater Grenchen, welche von Claude Barbey interimistisch geleitet wird.
Pannen gehören auch dazu
«Die Bühne war bereit, der Vorhang öffnete sich, die musikalische Veranstaltung sollte beginnen. Geräusche aus den Lautsprecherboxen, die störten, Mikrofone, die schlecht eingestellt waren», Corinne Maier erzählt von der kürzlichen Panne.
Das Publikum musste sich gedulden, nicht lange zwar, Robert Kaiser der Bühnenmeister hatte längst reagiert und einen Tontechniker aufgeboten. Die Programmmacherin rühmt diese Zusammenarbeit und die Verlässlichkeit aller Beteiligten. Wenn ein Programm steht, beginnt bereits die Vorbereitung für das nächste.
Für Künstler attraktiv
Für Schweizer Künstler ist es offenbar attraktiv, in Grenchen aufzutreten. Sie melden sich telefonisch oder per E-Mail bei Corinne Maier. Anfragen kommen auch aus Deutschland. Maier erkundigt sich, macht sich über die Interessenten schlau, recherchiert und vor allem macht sie Umfragen in ihrem Bekanntenkreis.
Mit Emil ist sie im Kontakt, mit Jörg Schneider ist der Vertrag über seinen Abstecher nach Grenchen, anlässlich seiner Abschiedstournee, bereits unter Dach und Fach und die Kontakte mit «Furbaz», der Ausnahmeformation aus den Bündner Alpen machen ihr besonders Spass. «Furbaz» wird sicherlich wieder auf der Bühne des Parktheaters zu hören sein.
Weniger Besucher bisher
Im vergangenen November gastierte das Pasadena Roof Orchestra in Grenchen. Die Formation mit weltweitem Renommee konnte den Theatersaal nicht ganz zu füllen. Hier schwingt eine leise Enttäuschung in den Ausführungen von Maier mit. In der letzten Spielzeit war sie mit dem Besucheraufmarsch sehr zufrieden, heuer ist er bisher unter den Erwartungen. Mit fünf gesprochenen und vier musikalischen Darbietungen versucht sie einen Mix anzubieten, der den Erwartungen des Publikums entspricht.
Ein Experiment darf durchaus dabei sein. Die Operette, die meist gut ankommt, ist zwar aufwendig und kostet. Aus diesem Grunde ist diese Sparte meist vertreten, belastet aber das Budget erheblich. Vermehrt sucht Corinne Maier auch den Kontakt mit den Schulen.
Kinder fürs Theater begeistern
Gratis könnte jeweils eine Schulklasse dabei sein. «Wer schon als Kind Theatervorführungen besucht hat, wird es weiter tun», gibt sich die Mutter dreier Kinder überzeugt. Die 44-Jährige investiert viel Herzblut in ihre Aufgabe.
In der neuen Saison freut sie sich besonders auf die Bühnenfassung der erfolgreichen französischen Filmkomödie «Ziemlich beste Freunde» und auf den nächsten Auftritt des «Häbse-Theaters Basel», eine ihrer grossen Leidenschaften. In der aktuellen Spielzeit sind noch einige Rosinen zu geniessen, man muss nur hingehen.